Publikation „Wir sind daran nicht ganz unbeteiligt“ - voestalpine
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Die Geschichte<br />
Gewusst wie. Die Entwicklung der<br />
<strong>voestalpine</strong>-Mitarbeiterbeteiligung.<br />
Gut Ding will Weile haben, auch wenn die Zeit drängt. Vor allem auf Seiten der Belegschaftsvertretung<br />
werden ab dem Frühjahr 2000 umfangreiche Diskussionen über Sinn und<br />
Konsequenzen einer strategischen Beteiligung geführt. Damit <strong>nicht</strong> genug, müssen auch<br />
noch alle rechtlichen und organisatorischen Grundlagen für die Umsetzung dieses bis dato<br />
einzigartigen Modells geschaffen werden.<br />
Diskutieren, diskutieren, diskutieren<br />
Die <strong>voestalpine</strong> im Jahr 2000 ist ein wirtschaftlich erfolgreicher Konzern – mit einer entsprechend<br />
hohen Kapitalisierung an der Börse. Den Beteiligten wird schnell klar, dass<br />
der Aufbau einer strategischen Mitarbeiterbeteiligung nur unter Einsatz beträchtlicher<br />
finanzieller Eigenmittel der MitarbeiterInnen möglich ist. Doch das scheint kein leichtes<br />
Unterfangen – viele Fragen tauchen im Vorfeld auf: Widerspricht die langfristige Bindung<br />
von Entgeltbestandteilen der Belegschaft <strong>nicht</strong> den gewerkschaftspolitischen Forderungen<br />
nach Barzahlung und Unmittelbarkeit des Entgelts? Kann die Unsicherheit in der Eigentümerstruktur<br />
durch eine Mitarbeiterbeteiligung überhaupt verringert werden? Diesen und<br />
vielen weiteren Fragen stellt sich die Belegschaftsvertretung in den einzelnen Gesellschaften<br />
sowie den zentralen Gremien des Konzernbetriebsrates. Und auch mit den Gewerkschaften<br />
und Arbeiterkammern – hier ist die Kritik bisweilen besonders stark – wird heftig über die<br />
Folgen einer strategischen Mitarbeiterbeteiligung diskutiert. Die Kritiker argumentieren,<br />
dass im Konkursfalle zum Risiko des Arbeitsplatzverlustes auch noch das Risiko des Verlustes<br />
des persönlichen Kapitaleinsatzes hinzukomme.<br />
Erste Erfahrungen mit Beteiligungen<br />
Erste Erfahrungen mit Beteiligungen gibt es schon: Bereits im Jahr 1993 wurde den Angestellten<br />
einer Gesellschaft des Konzerns – der nunmehrigen <strong>voestalpine</strong> Stahl GmbH in<br />
Linz – eine Form der finanziellen Beteiligung<br />
angeboten. Dieses Modell war ein so<br />
genanntes partialisches Darlehen, bei dem<br />
die Angestellten dem eigenen Unternehmen<br />
befristet und unter Zahlung von fixen und<br />
erfolgsabhängigen Zinsen Geld zur Verfügung<br />
gestellt haben. In diesem Modell<br />
konnte bereits erstmals die „Öffnungsklausel“<br />
des Kollektivvertrages zur Finanzierung<br />
der Beteiligung genutzt werden, eine Idee,<br />
die man im Jahr 2000 wieder aufgreift. Und<br />
auch die 1993 gegründete Privatstiftung<br />
kann für die Administration der geplanten<br />
Mitarbeiterbeteiligung genutzt und weiterentwickelt<br />
werden.<br />
24<br />
Auch ein historischer Moment in der<br />
Geschichte der <strong>voestalpine</strong>-Mitarbeiterbeteiligung:<br />
Nach dem Unterschreiben geht es ans<br />
Anschneiden des ersten Gugelhupfs.