Publikation „Wir sind daran nicht ganz unbeteiligt“ - voestalpine
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Die Modelle<br />
Das war noch längst <strong>nicht</strong> alles: Es werden Demonstrationen vor der Zentrale der ÖIAG in Wien organisiert (10. Juli),<br />
weithin sichtbare großflächige Transparente an allen Standorten angebracht (10. Juli) oder Botschaften mittels 10.000<br />
Luftballons in den Himmel geschickt (20. August).<br />
Vom Projekt „Minerva“ bis zum endgültigen Privatisierungsbeschluss<br />
Am 23. Juni 2003 macht das österreichische Nachrichtenmagazin „profil“ Geheimverhandlungen<br />
zwischen der Österreichischen Industrieholding AG (ÖIAG) und dem Automobilzulieferer-Konzern<br />
Magna über den Verkauf der noch im Staatsbesitz stehenden<br />
34 % <strong>voestalpine</strong>-Anteile publik. Der Deckname „Minerva“ (mit dem Anfangs-„M“ wie<br />
Magna und den Endbuchstaben „va“ wie <strong>voestalpine</strong>) wird zum Synonym für einen möglichen<br />
Verkauf und eine drohende feindliche Übernahme des <strong>voestalpine</strong>-Konzerns. Die<br />
überraschend weit gediehenen Gespräche des Finanzministers mit Magna sorgen für Aufregung<br />
in der öffentlichen Diskussion – die österreichischen Medien berichten laufend über<br />
die Ereignisse rund um die Vollprivatisierung der <strong>voestalpine</strong>. Die heftigen Kontroversen<br />
ändern jedoch <strong>nicht</strong>s am Fahrplan der Regierung: Nachdem die politischen Weichen mit<br />
den ÖIAG-Gesetzen gestellt <strong>sind</strong>, beschließt der Aufsichtsrat der ÖIAG, unter den Gegenstimmen<br />
der BelegschaftsvertreterInnen, am 5. September 2003 den Verkauf sämtlicher<br />
Staatsanteile am <strong>voestalpine</strong>-Konzern.<br />
Die Privatisierung der <strong>voestalpine</strong> als emotionale Basis<br />
Die starke Identifikation der MitarbeiterInnen mit „ihrer“ <strong>voestalpine</strong> und die mit der<br />
Totalprivatisierung verbundenen Ängste um die Zukunft des Konzerns beschleunigen<br />
die Aktivitäten zum weiteren Ausbau der Mitarbeiterbeteiligung. Vor allem das Projekt<br />
„Minerva“ überzeugt auch die letzten ZweiflerInnen im Konzern von der Notwendigkeit<br />
stabiler Eigentümerstrukturen. Vor diesem Hintergrund nehmen Konzernmanagement und<br />
Konzernbetriebsrat noch in der Phase der heftigen Kontroversen trotz der unterschiedlichen<br />
Positionen zum Thema Privatisierung Gespräche zur möglichen Ausgestaltung eines<br />
dritten Modells auf. In den Verhandlungen wird sehr rasch vereinbart, unter den gleichen<br />
Rahmenbedingungen wie bei den beiden vorangegangenen Modellen ein drittes Modell<br />
umzusetzen.<br />
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