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Publikation „Wir sind daran nicht ganz unbeteiligt“ - voestalpine

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„Ich glaube, wir haben da<br />

ein Modell, auf das viele<br />

MitarbeiterInnen stolz <strong>sind</strong>.“<br />

Martin Seidl<br />

Was glauben Sie, werden aus beteiligten<br />

MitarbeiterInnen UnternehmerInnen?<br />

Es gibt in der Tat Modelle, wo MitarbeiterInnen<br />

unternehmerische Verantwortung bekommen<br />

und ihren Profit selbst erwirtschaften, aber das<br />

ist bei unserem Modell <strong>nicht</strong> der Fall. MitarbeiterInnen<br />

bleiben ArbeitnehmerInnen, freilich<br />

mit einem Unterschied: Sie <strong>sind</strong> beteiligt am<br />

Unternehmen und sie <strong>sind</strong> besser informiert<br />

über die wirtschaftliche Entwicklung.<br />

Weil sie Aktionäre <strong>sind</strong> …<br />

Ja, das hat zwei Seiten. Zum einen interessieren<br />

sich beteiligte MitarbeiterInnen mehr für ökonomische<br />

Aspekte. Und zum anderen werden<br />

sie vom Unternehmen als EigentümerInnen<br />

besser informiert, wie andere AktionärInnen<br />

eben auch. Die Vorstände nehmen die Eigentümerrolle<br />

der MitarbeiterInnen ebenfalls sehr<br />

ernst.<br />

Hat die Mitarbeiterbeteiligung auch Auswirkungen<br />

auf Arbeit und Rolle des Betriebsrats?<br />

Ich denke schon, dass sie bei vielen BetriebsrätInnen<br />

das Bewusstsein für wirtschaftliche<br />

Zusammenhänge und auch für Entscheidungen<br />

im Unternehmen geschärft hat – sie <strong>sind</strong><br />

schließlich diejenigen, die das Modell den<br />

MitarbeiterInnen immer wieder erläutern. Vor<br />

allem, wenn die Kontonachricht draußen ist<br />

oder wenn ein neues Modell ansteht, tauchen<br />

viele Fragen seitens der Belegschaft auf, da<br />

muss man gewappnet sein. Auf der anderen<br />

Seite stärkt es auch die Rolle der Belegschaftsvertretung<br />

an sich – sie ist, glaube ich, noch<br />

besser eingebunden in Diskussionsprozesse im<br />

Unternehmen, seit es die Beteiligung gibt. Wir<br />

<strong>sind</strong> schließlich die Interessenvertretung des<br />

zweitgrößten Einzelaktionärs.<br />

Worin sehen Sie die Herausforderungen für<br />

die Zukunft?<br />

In den nächsten Jahren müssen wir neue Impulse<br />

setzen, was die Beteiligung betrifft. Aufgrund<br />

der Altersverteilung im Unternehmen wird es<br />

vermehrt Pensionierungen geben und die neu<br />

eintretenden MitarbeiterInnen brauchen dann<br />

länger, bis sie die entsprechende Aktienmenge<br />

erwerben. Wir müssen zusammen mit dem<br />

Vorstand kreative Energien aufbringen, damit<br />

wir <strong>nicht</strong> unter die 10 % fallen. Aber das ist<br />

<strong>nicht</strong>s Neues: Auf unseren Lorbeeren ausruhen<br />

dürfen wir uns nie, die Mitarbeiterbeteiligung<br />

ist ein sehr dynamisches Modell, ein ständiger<br />

Entwicklungsprozess. Das hat auch etwas<br />

Gutes: So müssen wir immer dranbleiben und<br />

das Thema immer wieder ins Bewusstsein der<br />

MitarbeiterInnen bringen.<br />

Martin Seidl<br />

Die Auswirkungen<br />

ist seit 2007 als Büroleiter des <strong>voestalpine</strong>-Konzernbetriebsrats<br />

tätig. Der studierte Betriebswirt ist seit seinem<br />

Eintritt für die Weiterentwicklung der Mitarbeiterbeteiligung<br />

im Einsatz, er ist Mitglied des Jour fixe der <strong>voestalpine</strong><br />

Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung. Und er ist Miteigentümer<br />

des <strong>voestalpine</strong>-Konzerns.<br />

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