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Festivalkatalog der Ruhrtriennale 2022

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Irgendwo zwischen Insta-Reality und Sci-Fi-Dystopie – eine Romanze zwischen zwei transmakulinen<br />

Künstler:innen am Ende <strong>der</strong> Welt. Die Bil<strong>der</strong>, die Samira Elagoz gemeinsam mit<br />

seinem/seiner Partner:in, dem/<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Schnittstelle von Poesie, Performance und<br />

Installation arbeitende/n Künstler:in Cade Moga, einfängt, dokumentieren auf radikal<br />

persönliche Art ihre unmögliche Liebe, vom ersten Kennenlernen bis zur endgültigen<br />

Trennung. Sie dokumentieren zugleich Samiras langen Abschied von seiner Femme-<br />

Identität und den Beginn einer Reise ins Ungewisse. Was als digitale Begegnung auf<br />

Facebook begann, wird zu einem fragilen Experiment in <strong>der</strong> Realität, als Samira in den<br />

Flieger nach L.A. steigt, um Cade zu besuchen. Drei Monate verbringen sie miteinan<strong>der</strong><br />

im Lockdown auf engstem Raum: zwei Fremde, zwei Suchende im Ringen umeinan<strong>der</strong>,<br />

im Ringen um die eigene Identität und schließlich im Scheitern an den binären Grenzen<br />

unserer Wahrnehmung. Eine schmerzhaft schöne, menschenleere Welt, als hätte ein<br />

Virus alles ausgelöscht. Bil<strong>der</strong> von betören<strong>der</strong> Schönheit, zugleich verstörende Zeugnisse<br />

einer zur Wüste gewordenen Welt. Gerade die Wüste ist ein Ort <strong>der</strong> Transformationen,<br />

ein Trans-Ort des Übergangs, wo nichts die Wahrnehmung ablenkt und gesellschaftliche<br />

Konventionen ihre Gültigkeit verlieren. Wir beobachten zwei Liebende, die sich in<br />

ihrer Sehnsucht einan<strong>der</strong> anverwandeln und in dieser Metamorphose zu etwas werden,<br />

für das es keine Begriffe mehr gibt. Was bleibt, sind leere Worte, Worte wie »Mann«<br />

und »Frau« – als bloße Relikte einer Vergangenheit. Seek Bromance, ein vierstündiges<br />

Feuerwerk <strong>der</strong> Eindrücke und Emotionen, das durch eine ausgeklügelte Dramaturgie<br />

bewusst mit Zuschauererwartungen spielt. Samira Elagoz wurde <strong>2022</strong> ausgezeichnet<br />

mit dem Silbernen Löwen <strong>der</strong> Biennale.<br />

Seek Bromance is a trans romance situated at the end of the world – somewhere between<br />

insta-reality and sci-fi dystopia. The images captured by Samira Elagoz, together with his<br />

collaborator Cade Moga, document their impossible love, from first encounter to decisive<br />

parting, in a radically personal way. At the same time, they also document Samira’s<br />

long farewell to his femme identity and the beginning of a journey into the unknown.<br />

What starts as a digital encounter on Facebook, turns into a fragile experiment in reality<br />

when Samira boards a flight to LA to visit Cade. They spend three months together in<br />

lockdown: two strangers, two seekers wrestling with each other, wrestling for their own<br />

identities and ultimately failing on the binary boundaries of our perceptions. A painfully<br />

beautiful world devoid of humanity, as if a virus had eradicated everything. Images of<br />

tantalising beauty and at the same time harrowing testimony of a world that has turned<br />

into a desert. The desert is the beginning of imagination, a transitional place of crossing,<br />

where nothing distracts perception and social conventions lose their validity. We observe<br />

two lovers who relate to each other through their desire and in this metamorphosis<br />

become something for which there are no longer any terms. What is left are empty<br />

words, words like »man« and »woman« – mere remnants of a past. Seek Bromance:<br />

a four-hour firework display of impressions and emotions whose ingenious dramaturgy<br />

deliberately plays with the perception of the audience. Samira Elagoz was awarded the<br />

Silver Lion at the Biennale.<br />

Regie und Konzept<br />

Samira Elagoz<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

Cade Moga<br />

Filmmaterial<br />

Samira Elagoz<br />

Cade Moga<br />

Bearbeitung<br />

Samira Elagoz<br />

Beratung<br />

Bruno Listopad<br />

Antonia Steffens<br />

Beratung Bearbeitung<br />

Otto Rissanen<br />

Jessica Dunn Rovinelli<br />

Tiana Hemlock-Yensen<br />

Valerie Cole<br />

Michael Scerbo<br />

Daniel Donato<br />

Beratung Drehbuch<br />

Tiana Hemlock-Yensen<br />

Richard Sand<br />

Valerie Cole<br />

Beratung während <strong>der</strong><br />

Dreharbeiten<br />

Jeanette Groenendaal<br />

Management, Vertrieb<br />

Something Great<br />

Mit<br />

Samira Elagoz<br />

Cade Moga<br />

Maschinenhaus Essen<br />

Deutsche Erstaufführung<br />

Sa 27. August____________________ 19.00 Uhr<br />

So 28. August____________________ 18.00 Uhr<br />

Dauer: 4h, eine Pause<br />

Tickets: 27 / 17 €,<br />

ermäßigt ab 8,50 €<br />

In englischer Sprache mit<br />

deutschen Untertiteln<br />

Eine Produktion von SPRING<br />

Performing Arts Festival.<br />

Koproduziert mit Frascati,<br />

Kunstenwerkplaats Pianofabriek,<br />

Black Box Teater, BIT Teatergarasjen,<br />

Finish Cultural Institute<br />

Benelux, Arsenic.<br />

www.ruhr3.com/elagoz2<br />

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