15.06.2022 Aufrufe

Festivalkatalog der Ruhrtriennale 2022

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Wie könnte sie aussehen, eine gerechtere Welt? Wie lässt sie sich gestalten, die umweltbewusstere,<br />

die friedliche Gesellschaft, die, die um die Leerstelle weiß, die in ihr klafft,<br />

und die die Konsequenzen zieht aus <strong>der</strong> Erkenntnis, dass die Idee <strong>der</strong> Freiheit sich nicht<br />

nur mit den individuellen Interessen, son<strong>der</strong>n mit dem Sozialen verbinden muss? Welche<br />

Geschichte von morgen lässt sich entwerfen? Wie gelingt Gemeinschaft allen <strong>der</strong>zeitigen<br />

Radikalisierungstendenzen zum Trotz?<br />

Das mehrsprachige Ensemble um den Regisseur, Videokünstler und Raver Łukasz<br />

Twarkowski hat sich einem Selbstversuch unterzogen. Für einige Wochen folgte es<br />

dem Vorbild früherer Aussteiger in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Menschheit, nahm sich aus dem<br />

Zeiten lauf, kappte den Alltag, zog sich in die litauischen Wäl<strong>der</strong> zurück und stellte sich<br />

den existenziellen Fragen, aber auch seiner Verzweiflung und Lust. Twarkowski begleitete<br />

diesen Prozess mit seiner Kamera und kreierte aus diesem Material gemeinsam mit <strong>der</strong><br />

Autorin Joanna Bednarczyk, dem bildenden Künstler Fabien Lédé, dem Komponisten<br />

Bogumil Misala, DJ SPECTRIBE, dem Choreografen Paweł Sakowicz und den Spieler:innen<br />

ein komplexes Gegenwartsbild mit all seinen gesellschaftlichen Herausfor<strong>der</strong>ungen und<br />

individuellen Nöten. Für die Bühne entstand daraus eine sechsstündige Mockumentary,<br />

die Perspektiven aus Vergangenheit und Zukunft wählt, um unsere Zeit in den Blick zu<br />

bekommen.<br />

Techno, Film, Schauspiel und bildende Kunst verbinden sich an diesem Abend zu einer<br />

eigenen Welt. Das Publikum ist eingeladen, diese frei zu erkunden: zu kommen, zu gehen,<br />

zu beobachten, Teil von ihr zu werden, mit den Spieler:innen zu tanzen, zu essen, zu saunieren<br />

und mit ihnen über neue Formen des Zusammenlebens nachzudenken. Am Ende<br />

steht <strong>der</strong> Rave als Wi<strong>der</strong>stand gegen die Ohnmacht unserer Zeit.<br />

What might a fairer world look like? How can we create this more environmentally conscious,<br />

peaceful society that is aware of the gaping emptiness inside it and can draw<br />

its own conclusions from the realisation that the concept of freedom cannot be linked<br />

only to individual advancement but also social progress? What story of tomorrow might<br />

be created? How can community be achieved despite all the current moves towards<br />

radicalisation?<br />

Members of the multilingual ensemble around the director, video artist and raver Łukasz<br />

Twarkowski have conducted an experiment on themselves. For several weeks, they followed<br />

the example set by previous dropouts in human history, stepping away from course<br />

of time, cutting themselves off from everyday concerns, retreating into the forests of<br />

Lithuania and addressing existential questions, as well as their desperation and desires.<br />

Twarkowski followed this process with his camera, and from this material, together with<br />

the writer Joanna Bednarczyk, the visual artist Fabien Lédé, the composer Bogumil Misala,<br />

DJ SPECTRIBE, the choreographer Pawel Sakowicz and the performers, he created a<br />

complex picture of the present, with all its social challenges and individual needs. This<br />

has now yielded a six-hour mockumentary for the stage that selects perspectives from<br />

the past and the future in or<strong>der</strong> to view our own time.<br />

Techno, film, theatre, literature and the visual arts combine on this evening to form a<br />

world of their own. The public are invited to explore it as they wish: they may come and<br />

go, simply watch or become part of it, they can eat, dance or take a sauna with the actors<br />

and think about new forms of living together. In the end, the rave stands as an act of<br />

subcultural resistance against the impotence of our time.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>thalle Bochum<br />

Fr 09. September ___________19.00 Uhr<br />

Sa 10. September __________19.00 Uhr<br />

Do 15. September __________19.00 Uhr<br />

Fr 16. September ____________19.00 Uhr<br />

Sa 17. September ___________19.00 Uhr<br />

Tickets: 32 €, ermäßigt 16 €<br />

Jedes Ticket zu einer beliebigen<br />

Vorstellung von Respublika<br />

ist auch eine Einladung zu den<br />

Raves ab 23.00 Uhr an den<br />

an<strong>der</strong>en Vorstellungstagen<br />

(ausgenommen 17.09.).<br />

Eine Produktion des Lithuanian<br />

National Drama Theatre in<br />

Koproduktion mit den Münchner<br />

Kammerspielen.<br />

Geför<strong>der</strong>t durch die Stiftung<br />

Mercator.<br />

Regie<br />

Łukasz Twarkowski<br />

Produktion<br />

Vidas Bizunevičius<br />

Text und Dramaturgie<br />

Joanna Bednarczyk<br />

Bühnenbild<br />

Fabien Lédé<br />

Video Design<br />

Karol Rakowski<br />

Adomas Gustainis<br />

Choreografie<br />

Paweł Sakowicz<br />

Komposition<br />

Bogumił Misala<br />

Kostüme<br />

Svenja Gassen<br />

Licht Design<br />

Julius Kuršys<br />

Dainius Urbonis<br />

Bühnentechnik<br />

Karolis Juknys<br />

Regieassistenz<br />

Eglė Švedkauskaitė<br />

Dramaturgieassistenz<br />

Simona Jurkuvėnaitė<br />

Bühnenbildassistenz<br />

Rokas Valiauga<br />

Kinematographie/Film<br />

Simonas Glinskis<br />

Sound Design<br />

Karolis Drėma,<br />

Adomas Koreniukas<br />

Lichttechnik<br />

Edvardas Osinskis<br />

Dainius Urbonis<br />

Videotechnik<br />

Adomas Gustainis<br />

Šarūnas Liudas Prišmontas Naglis<br />

Kamera<br />

Kristijonas Zakaras<br />

Ričard Žigis<br />

Schnitt<br />

Vytenis Kriščiūnas<br />

Produktionsassistenz<br />

Lukrecija Gužauskaitė<br />

Übersetzung<br />

Vyturys Jarutis<br />

Mit<br />

Diana Anevičiūtė<br />

Algirdas Dainavičius<br />

Jan Dravnel<br />

Airida Gintautaitė<br />

Ula Liagaitė<br />

Martynas Nedzinskas<br />

Valentinas Novopolskis<br />

Augustė Pociūtė<br />

Gediminas Rimeika<br />

Rytis Saladžius<br />

Rasa Samauolytė<br />

Nelė Savičenko<br />

Vainius Sodeika<br />

Komi Togbonou<br />

Dauer: 6h, 2 Pausen<br />

In litauischer, englischer und<br />

deutscher Sprache mit<br />

deutschen und englischen<br />

Übertiteln<br />

Geför<strong>der</strong>t durch die Stiftung<br />

<strong>der</strong> Sparkasse Bochum<br />

zur För<strong>der</strong>ung von Kultur und<br />

Wissenschaft.<br />

www.ruhr3.com/respublika<br />

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