gesundheit ssysteme stellen sich der armut - World Health ...
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Kostenbeteiligung in Kirgisistan<br />
Laut Ninel Kadyrowa, <strong>der</strong> stellvertretenden Leiterin des Pflichtver<strong>sich</strong>erungsfonds,<br />
ging die Zahl <strong>der</strong> Krankenhauseinweisungen innerhalb <strong>der</strong> ersten drei<br />
Monate zurück und stieg danach wie<strong>der</strong> an. Sie sagt, dass die Zahl <strong>der</strong> Krankenhauseinweisungen<br />
wahrscheinlich hauptsächlich im Bereich „geplante Krankenhausaufnahmen“<br />
zurückgegangen sei, die ebenso ambulant durchgeführt<br />
werden könnten. „Um <strong>sich</strong>erzugehen, dass die Patienten auch ambulant ausreichend<br />
versorgt werden“, erklärt sie, „hat die Pflichtver<strong>sich</strong>erung ein zusätzliches<br />
Arzneimittelprogramm eingeführt, durch das den Ver<strong>sich</strong>erten die in <strong>der</strong><br />
Primärversorgung verordneten Arzneimittel rückvergütet werden.“ Ein Besuch<br />
<strong>der</strong> quirligen Poliklinik 6, in <strong>der</strong> alle notwendigen Arzneimittel für die ambulante<br />
Behandlung gestellt und kleinere Eingriffe vorgenommen werden, konnte<br />
dies bestätigen.<br />
Isakow erläutert, dass die Kostenbeteiligung sowie das zusätzliche Arzneimittelprogramm<br />
in den Krankenhäusern von Issyk-Ata ganz entschieden dazu beigetragen<br />
haben, unnötige Krankenhauseinweisungen und die damit verbundenen<br />
Kosten zu reduzieren. Er fügt hinzu: „Es gab viele Krankheiten, die in <strong>der</strong><br />
Primärversorgung hätten behandelt werden können, wie beispielsweise Bluthochdruck<br />
o<strong>der</strong> leichtere Fälle von Blut<strong>armut</strong>, ein in <strong>der</strong> Gegend weitverbreitetes<br />
Problem. Stattdessen wurden sie stationär behandelt, was mit weitaus höheren<br />
Kosten verbunden war.“<br />
Gewonnene Erkenntnisse<br />
Die Einführungsphase <strong>der</strong> Maßnahme hat gezeigt, dass man die Finanzierung<br />
<strong>der</strong> Gesundheitsversorgung durchaus transparenter machen und durch bestimmte<br />
Maßnahmen den Zugang zur Gesundheitsversorgung für die ärmsten<br />
Bevölkerungsschichten verbessern kann. Die effektive Bewältigung <strong>der</strong><br />
Problematik erfor<strong>der</strong>t jedoch ein umfassendes Konzept, das über die simple<br />
Einführung von Gebühren hinausgeht. Dieses Konzept muss mit Konzepten<br />
zur Finanzierung von Krankenhäusern und zur verbesserten Handhabung von<br />
Arznei- und Hilfsmitteln verknüpft werden. Gleichzeitig müssen Krankenhausmitarbeiter<br />
und Bevölkerung informiert und aufgeklärt werden.<br />
Nach den Worten von Dr. Isakow hat die Kombination aus Bettenabbau, tiefgreifen<strong>der</strong><br />
Umstrukturierung auf Managementebene und Kostenbeteiligung in<br />
seinen Krankenhäusern eine erfolgreiche Reform erleichtert. Zugleich musste<br />
jedoch auf allen Ebenen dafür gesorgt werden, die Bevölkerung auf dem<br />
Laufenden zu halten.<br />
Obwohl das Gesundheitsministerium mit den vorläufigen Ergebnissen <strong>der</strong><br />
Kostenbeteiligung zufrieden ist, erkennt es auch, dass Verbesserungen immer<br />
möglich sind. Dies bestätigen die unterschiedlichen Erfolgsmeldungen <strong>der</strong><br />
beiden an <strong>der</strong> ersten Phase beteiligten Oblast.<br />
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