gesundheit ssysteme stellen sich der armut - World Health ...
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Warteschlange vor dem<br />
Eingang <strong>der</strong> Abt. Präventive<br />
Migrationsmedizin<br />
Gesundheit<strong>ssysteme</strong> <strong>stellen</strong> <strong>sich</strong> <strong>der</strong> Armut<br />
Fachleuten angewachsen, darunter verschiedene Fachärzte, Psychologen,<br />
Epidemiologen, Soziologen und Statistiker.<br />
In <strong>der</strong> Abteilung gibt es einen medizinisch-anthropologischen Beratungsdienst,<br />
<strong>der</strong> insbeson<strong>der</strong>e gesellschaftlich Benachteiligte aufsucht und betreut, bei denen<br />
ein Erkrankungsrisiko besteht. Es existiert auch eine kostenlose Rechtsberatung<br />
für bedürftige Personen, ein kostenloser ethno-psychiatrischer Dienst und Hilfe<br />
durch Anthropologen <strong>der</strong> Universität „La Sapienza“ in Rom, die von Prof. Gioia<br />
Longo Di Cristofaro koordiniert wird. Alljährlich organisiert die Abteilung in<br />
Zusammenarbeit mit dem Stadtrat von Rom und <strong>der</strong> Vereinigung „Casa dei<br />
Diritti Sociali“ ein internationales Seminar für transkulturelle Medizin, das <strong>sich</strong><br />
an Sozialmediziner, Verwaltungsbeamte, Lehrer und Ehrenamtliche richtet mit<br />
dem Ziel, Interesse und Verständnis zu wecken und Erfahrungen über die<br />
schwierigen Gegebenheiten im Gesundheitswesen auszutauschen.<br />
Seit Beginn steht die Abteilung allen Bürgern, also Italienern und Auslän<strong>der</strong>n,<br />
gleichermaßen offen. Die Leistungen sollen jedoch speziell Immigranten,<br />
Obdachlosen, Nichtsesshaften und Personen ohne Krankenver<strong>sich</strong>erungskarte<br />
zugute kommen.<br />
Nach dem gegenwärtigen Stand <strong>der</strong> Gesetzgebung haben alle italienischen<br />
Bürger (und auch legal in Italien ansässige Einwan<strong>der</strong>er) ungeachtet ihrer wirtschaftlichen<br />
Lage freien Zugang zu Leistungen des Gesundheitswesens. Eine<br />
Kostenbeteiligung kann für bestimmte Leistungen und Medikamente verlangt<br />
werden. Illegale o<strong>der</strong> nicht gemeldete Immigranten können <strong>sich</strong> zwecks medizinischer<br />
Versorgung an ein Gesundheitszentrum wenden, vorausgesetzt, sie<br />
können <strong>sich</strong> ausweisen und sind als straniero temporaneamente presente (STP),<br />
d. h. als vorübergehend in Italien anwesende Auslän<strong>der</strong>, gemeldet. Laut Gesetz<br />
müssen Auslän<strong>der</strong>, die keinen Personalausweis o<strong>der</strong> Pass besitzen, nur ihren<br />
Namen, ihr Geburtsdatum und ihre Nationalität angeben, um eine STP-<br />
Nummer zu erhalten. Mit dem STP-Dokument erhalten sie kostenfreie<br />
Leistungen und die wichtigsten Medikamente, wenn sie <strong>sich</strong> diesbezüglich an<br />
ein staatliches Krankenhaus wenden. Das STP-Dokument muss alle sechs<br />
Monate verlängert werden.<br />
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