gesundheit ssysteme stellen sich der armut - World Health ...
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Handhabung sexuell übertragbarer Krankheiten in <strong>der</strong> Republik Moldau<br />
Eine Ansteckung hatte auch an<strong>der</strong>e gesellschaftliche Konsequenzen, beispielsweise<br />
erzwungene Arbeitslosigkeit, was die ohnehin schon chronische Armut<br />
noch verstärkte.<br />
Im neuen System haben im Laufe des Jahres 2001 50% <strong>der</strong> Syphilis-Patienten<br />
und 40% <strong>der</strong> Gonorrhö-Patienten eine anonyme Behandlung erfahren.<br />
Dr. Calistru erklärt dazu: „Es ist sehr wichtig, dass die Leute den staatlichen<br />
Diensten Vertrauen entgegen bringen, so dass sie <strong>sich</strong> einer Behandlung nicht<br />
entziehen und die Krankheit nicht weiter verbreiten. Noch vor zehn Jahren<br />
wäre diese Art von System undenkbar gewesen.“<br />
Die Verantwortung, gefährdete Partner über eine mögliche Infektionsgefahr zu<br />
informieren, liegt jetzt beim Patienten selbst. Dr. Calistru erläutert, dass die<br />
Kliniken heute darum bemüht sind, den Patienten ihre Situation möglichst zu<br />
erleichtern. Sie klären sie darüber auf, wie wichtig es ist, möglichst alle Sexualpartner<br />
zu informieren. Jedem Patienten wird eine Karte mit seiner kodierten<br />
Patientennummer, doch ohne Namen und nur mit <strong>der</strong> Anschrift <strong>der</strong> behandelnden<br />
Klinik ausgehändigt. Am unteren Teil <strong>der</strong> Karte wird die vertrauliche<br />
Behandlung zuge<strong>sich</strong>ert. Infizierte Patienten erhalten beliebig viele Karten, die<br />
sie entwe<strong>der</strong> anonym o<strong>der</strong> persönlich an ihre Sexualpartner verteilen. Wie<br />
wirksam das Programm ist, konnte bisher noch nicht festgestellt werden.<br />
Weitere Erfolge hängen zum größten Teil von <strong>der</strong> Fortsetzung <strong>der</strong> Aufklärungsarbeit<br />
unter <strong>der</strong> Bevölkerung ab, bei <strong>der</strong> insbeson<strong>der</strong>e herausgestellt werden<br />
muss, wie wichtig es ist, gefährdete Partner über das Gesundheitsrisiko zu<br />
informieren.<br />
„Wir wollen deutlich machen“, legt Dr. Calistru dar, „dass wir alle im selben<br />
Boot sitzen, dass die Patienten mit uns zusammenarbeiten. Unsere Maßnahmen<br />
konzentrieren <strong>sich</strong> alle auf das Interesse <strong>der</strong> Patienten und dies ist ein weitaus<br />
effektiverer Weg, die Dinge anzugehen.“<br />
Die Reihenuntersuchungen und die Behandlung von Syphilis, Gonorrhö und<br />
HIV, die alle kostenlos erfolgen, machen einen wichtigen Teil des Programms<br />
aus. Dr. Calistru führt aus:<br />
Sehen wir uns die Patienten doch einmal an: 80% von ihnen haben keine feste<br />
Arbeit, sie können <strong>sich</strong> nur behandeln lassen, wenn die Behandlung kostenlos ist.<br />
All dies trägt direkt dazu bei, die Armut in unserem Land zu verringern. Die Armen<br />
müssen freien Zugang zur Behandlung haben, sonst wird die Epidemie <strong>der</strong> sexuell<br />
übertragbaren Krankheiten nie aufhören. Die Leute werden die Krankheit weiter<br />
verbreiten und sie werden entwe<strong>der</strong> wegen Arbeitsunfähigkeit o<strong>der</strong> [weil] die<br />
Familie einen Versorger verloren hat, noch tiefer in die Armut abrutschen.<br />
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