gesundheit ssysteme stellen sich der armut - World Health ...
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Gesundheit<strong>ssysteme</strong> <strong>stellen</strong> <strong>sich</strong> <strong>der</strong> Armut<br />
Ein paar Jahrhun<strong>der</strong>te später, zu Beginn des neuen Jahrtausends, steht das<br />
Krankenhaus noch immer, wenn auch unter an<strong>der</strong>em Namen, nämlich als<br />
Istituto di Ricovero e Cura a Carattere Scientifico (IRCCS) San Gallicano. Es<br />
befindet <strong>sich</strong> in dem beliebten alten Stadtteil Trastevere. Auch Arme und Ausgestoßene<br />
gibt es immer noch und <strong>der</strong> Bedarf an Unterstützung und Versorgung<br />
dieser Menschen ist trotz des sozialen und wirtschaftlichen Fortschritts für das<br />
Gesundheitswesen in Italien weiterhin aktuell.<br />
In <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen italienischen Gesellschaft gilt als arm, wer unter beson<strong>der</strong>s<br />
ungünstigen Bedingungen lebt und von unterschiedlichen Arten von Sozialleistungen<br />
abhängig ist. Die Armen haben auch einen erschwerten Zugang zu<br />
Leistungen des Gesundheitswesens und zu sozialen und medizinischen Einrichtungen.<br />
Die Schwachen und Bedürftigen, Immigranten, Nichtsesshaften<br />
und Obdachlosen <strong>stellen</strong> <strong>sich</strong> überschneidende Gruppen dar, aber es gibt auch<br />
noch die älteren Bürger, die von einer Arbeitsunfähigkeits-, einer Sozial- o<strong>der</strong><br />
Altersrente leben müssen.<br />
Artikel 3 <strong>der</strong> italienischen Verfassung besagt: „Die persönliche Würde des<br />
Menschen ist unantastbar und je<strong>der</strong> ist vor dem Gesetz gleich, ungeachtet seines<br />
Geschlechts o<strong>der</strong> seiner Rasse, Sprache, Religion, politischen Überzeugung o<strong>der</strong><br />
seiner persönlichen o<strong>der</strong> gesellschaftlichen Stellung.“ In Artikel 32 steht: „Die<br />
Republik betrachtet die Gesundheit als ein Grundrecht aller Menschen und als<br />
Aufgabe des Staates und garantiert eine kostenfreie medizinische Versorgung<br />
<strong>der</strong> Kranken.“<br />
Italien und die Immigration<br />
Gegenwärtig dient Italien, primär aufgrund seiner geographischen Lage und<br />
des anfänglichen Fehlens von Einwan<strong>der</strong>ungsgesetzen, für Tausende von Immigranten<br />
als Tor nach Europa.<br />
In den vergangenen Jahren hat Italien begonnen, entsprechende gesetzliche<br />
Regelungen und operative Instrumente zur Steuerung <strong>der</strong> Einwan<strong>der</strong>ung zu<br />
schaffen. Im Jahr 1995 wurde in den Eilvorschriften über Einwan<strong>der</strong>ung,<br />
Zutritt und Aufenthalt von Nicht-EU-Bürgern in Italien (D.L. 489) das Recht<br />
auf Gesundheitsversorgung für alle illegalen o<strong>der</strong> nicht gemeldeten Personen<br />
festgeschrieben. Es gilt nicht nur für eine Einzelbehandlung, son<strong>der</strong>n auch für<br />
eine kontinuierliche medizinische Versorgung. Im Jahr 1998 wurde im Gesetz<br />
40, das <strong>sich</strong> insbeson<strong>der</strong>e mit dem Gesundheitsversorgungssystem und den<br />
Leistungen für Zuwan<strong>der</strong>er befasst, bekräftigt, dass niemand von Leistungen<br />
<strong>der</strong> Gesundheitsversorgung ausgeschlossen werden kann. Durch das Konsolidierungsgesetz<br />
über disziplinarische Regelungen bei Immigration und Regeln<br />
im Umgang mit Auslän<strong>der</strong>n (D.L. 286/1998), das das oben genannte Gesetz<br />
40/98 umfasst, gelang es beachtlich, Unstimmigkeiten und Diskriminierung im<br />
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