gesundheit ssysteme stellen sich der armut - World Health ...
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Die Überwindung kultureller Barrieren in Kroatien<br />
stellt, erhält die Gemeinde, in <strong>der</strong> die Arbeitslosenrate außerordentlich hoch ist,<br />
einen viel größeren Anteil aus dem Sozialfonds des Verwaltungsbezirks<br />
Me imurje. Bis Ende 2001 erhielten arbeitslose Mütter mit drei Kin<strong>der</strong>n o<strong>der</strong><br />
Zwillingen Unterstützung; von den 580 Müttern dieser Gruppe waren ungefähr<br />
300 Roma-Mütter. Roma-Familien haben in <strong>der</strong> Regel zwischen vier und zehn<br />
Kin<strong>der</strong>. 48% <strong>der</strong> Familien erhalten Sozialhilfe, die dem Existenzminimum entspricht.<br />
10<br />
Natalija ist ein Bespiel für eine<br />
arbeitslose Mutter. Sie ist 25 Jahre<br />
alt, hat fünf Kin<strong>der</strong> und keinen<br />
Beruf. Mit dem Vater ihrer Kin<strong>der</strong><br />
lebte sie zwar zusammen, doch sie<br />
waren nicht verheiratet. Als er im<br />
vergangenen Jahr verstarb, hatte sie<br />
keinen rechtlichen Anspruch auf die<br />
sonst übliche Witwenrente. Natalija<br />
ist selbst eines von zehn Kin<strong>der</strong>n,<br />
und sie erinnert <strong>sich</strong>, dass ihr Leben,<br />
gekennzeichnet von <strong>der</strong> Erwartung<br />
eines frühen Todes, nicht einfach<br />
war. „Ich konnte nicht verstehen,<br />
warum meine Schwestern und<br />
Brü<strong>der</strong> verschwanden. Wir waren<br />
selten beim Arzt. Vielleicht wegen<br />
<strong>der</strong> übertragbaren Krankheiten, aber wer weiß das schon? Die Ärzte waren weit<br />
weg, und ein Kind starb normalerweise, bevor es dort ankam.“ Als Mutter, die<br />
einer neuen Generation angehört, beschreibt sie ihre eigene Situation dagegen<br />
folgen<strong>der</strong>maßen: „Alle meine Kin<strong>der</strong> sind geimpft worden, dank <strong>der</strong> Ärzte, die<br />
in unsere Dörfer kommen, insbeson<strong>der</strong>e dank Dr. Vi nja [Smilovic, Mitglied<br />
des Gesundheitsteams, das die Verständigungsinitiative gegründet hat, siehe<br />
unten]. Aber die vorhergehenden Generationen haben <strong>sich</strong> wenig Gedanken<br />
über Schutzimpfung gemacht.“<br />
Ihr Nachbar Nedjeljko ist 29 Jahre alt. Im Alter von 17 Jahren wurde er zum<br />
ersten Mal Vater, jetzt hat er drei Töchter. Gemäß des bis Anfang 2002 geltenden<br />
Gesetzes bekam die Familie ab dem dritten Kind Sozialhilfe; große<br />
Familien genossen also beträchtliche finanzielle Vorteile. „Es war sehr bequem,<br />
„traditionell“ zu sein“, berichtet Lesar. Obwohl das Gesetz nicht mehr in Kraft<br />
ist, gibt es immer noch große Familien, und die Hauptaufgabe besteht in <strong>der</strong><br />
10 Zentrum für soziale Fragen <strong>der</strong> Bezirksverwaltung Me imurje.<br />
23<br />
Natalija, Mutter von fünf Kin<strong>der</strong>n