gesundheit ssysteme stellen sich der armut - World Health ...
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Kostenbeteiligung in Kirgisistan<br />
Ninel Kadyrowa, die stellvertretende Leiterin des Pflichtver<strong>sich</strong>erungsfonds,<br />
stellt ebenfalls fest, dass das System <strong>der</strong> Kostenbeteiligung zu positiven Ergebnissen<br />
geführt habe. Dazu legt sie Folgendes dar: „Das einsträngige Zahlungssystem<br />
ist im März 2001 auf den Weg gebracht worden und bisher liegen uns<br />
lediglich erste Ergebnisse vor. Diese belegen aber, wie effektiv <strong>der</strong> Zugang <strong>der</strong><br />
Bevölkerung zu den Gesundheitsdiensten verbessert wurde.“<br />
Ergebnisse <strong>der</strong> ersten Phase <strong>der</strong> nationalen Reform<br />
Bei Einführung <strong>der</strong> Kostenbeteiligung im März 2001 lagen die Sätze für eine<br />
stationäre Behandlung zwischen Null und 1890 Som (ungefähr 40 US-$),<br />
wobei fünf verschiedene Zahlungsstufen zum Tragen kamen. Das WHO-Projekt<br />
zur Analyse <strong>gesundheit</strong>spolitischer Konzepte finanzierte eine Reihe verschiedener<br />
Analysen des Kostenbeteiligungskonzepts. Im Mai und Oktober 2001<br />
wurden unter Leitung des Schweizer Roten Kreuzes Studien durchgeführt,<br />
<strong>der</strong>en Ergebnisse einer schnellen Auswertung unterzogen wurden. Die ersten<br />
anhand dieser Studien gewonnenen Erkenntnisse zeigten, dass die Mehrheit <strong>der</strong><br />
interviewten Personen, die unter dem neuen System behandelt worden waren,<br />
„die Kostenbeteiligung gegenüber dem früheren System eindeutig als Verbesserung<br />
empfinden.“ Schüth erläutert, welche allgemeinen Schlussfolgerungen<br />
aus den vorläufigen Ergebnissen gezogen wurden: „Im Moment erfüllt die<br />
Kostenbeteiligung teilweise ihre Hauptfunktion, sie ersetzt alle anfallenden<br />
krankenhausbezogenen Kosten für den Patienten.“ Tatsächlich bestätigten alle<br />
in Issyk-Ata und Bischkek interviewten Personen den <strong>der</strong>zeitigen und möglicherweise<br />
zukünftigen Erfolg des Konzepts.<br />
Die beiden von Schüths Gruppe durchgeführten Studien belegen ein positives<br />
Gesamtbild; die erste Studie zeigt, dass die Patienten außer <strong>der</strong> festen Gebühr<br />
fast keine weiteren Zahlungen leisten mussten. Dahingegen besagt die zweite<br />
Studie, dass ungefähr 40% <strong>der</strong> Patienten doch noch zusätzliche Zahlungen leisten<br />
mussten, von denen <strong>der</strong> Großteil (88%) für die Behandlung bestimmt war<br />
und ein sehr geringer Prozentsatz (5%) in Form von inoffiziellen Zahlungen an<br />
die Gesundheitsfachkräfte ging.<br />
Laut Schüth sind diese Unterschiede allerdings kein Beweis dafür, dass das<br />
System <strong>der</strong> Kostenbeteiligung versagt hat, son<strong>der</strong>n zeigt nur, dass die Krankenhausfinanzierung<br />
noch mit zeitlichen Verzögerungen zu kämpfen hat.<br />
Die Krankenhäuser bekommen von <strong>der</strong> Pflichtver<strong>sich</strong>erung nicht die gesamten<br />
ihnen zustehenden Geldmittel, weil die Pflichtver<strong>sich</strong>erung selbst nur einen Bruchteil<br />
von dem bekommt, was sie aus dem Sozialfonds bekommen müsste. Zu Anfang<br />
hielten <strong>sich</strong> die Krankenhäuser strikt daran, von den Patienten keine zusätzlichen<br />
Zahlungen zu for<strong>der</strong>n, aber später hat sie die Realität eingeholt. So mussten sie ihre<br />
Patienten bitten, das, was das Krankenhaus nicht liefern konnte, selbst zu kaufen.<br />
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