gesundheit ssysteme stellen sich der armut - World Health ...
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Die staatliche Klinik für Haut-<br />
und Geschlechtskrankheiten<br />
in Kischinew<br />
Gesundheit<strong>ssysteme</strong> <strong>stellen</strong> <strong>sich</strong> <strong>der</strong> Armut<br />
Im Aids-Zentrum erklärt <strong>der</strong> junge HIV-infizierte Mann, dass es trotz <strong>der</strong> verstärkten<br />
Bemühungen in diesem Bereich immer noch genug zu tun gebe. „Es<br />
lässt <strong>sich</strong> eine allmähliche Verbesserung fest<strong>stellen</strong>“, erläutert er, „die Menschen<br />
werden <strong>sich</strong> <strong>der</strong> Problematik langsam bewusster. Wir müssen aber weiter informieren<br />
und darüber aufklären, wie man <strong>sich</strong> selbst schützen kann und wie man<br />
den Menschen, die <strong>sich</strong> infiziert haben, helfen und sie unterstützen kann, denn<br />
als Betroffener ist man sehr einsam.“ Er fügt hinzu, dass die Gruppe <strong>der</strong><br />
Schwulen Grund zur Sorge habe, da „niemand von denen, mit denen ich bisher<br />
gesprochen habe, meint, Vor<strong>sich</strong>tsmaßnahmen treffen zu müssen.“<br />
Obwohl das Ministerium bei <strong>der</strong> Ausarbeitung seines Programms die Präventionsmaßnahmen<br />
in den Vor<strong>der</strong>grund gerückt hat, waren auch Reformen, die<br />
die Abschaffung <strong>der</strong><br />
unmenschlichen und<br />
Angst auslösenden<br />
Behandlungsmethoden<br />
vorsahen,<br />
sehr erfolgreich und<br />
wichtig. Neuerdings<br />
werden Patienten mit<br />
sexuell übertragbaren<br />
Krankheiten unter<br />
Einhaltung <strong>der</strong><br />
Schweigepflicht und<br />
Wahrung <strong>der</strong><br />
Anonymität behandelt.<br />
Dank dieser<br />
Reformen konnte man die Betroffenen dazu bewegen, <strong>sich</strong> an Kliniken zu wenden<br />
und Vertrauen zum staatlichen Gesundheitssystem aufzubauen. „Heute bieten<br />
wir an, die Betroffenen vertraulich und anonym zu behandeln“, erläutert<br />
Dr. Viorel Calistru, <strong>der</strong> Leiter <strong>der</strong> staatlichen Klinik für Haut- und<br />
Geschlechtskrankheiten von Kischinew.<br />
Dr. Gromyko von <strong>der</strong> WHO beschreibt die eingetretene drastische Verän<strong>der</strong>ung:<br />
Betroffene können <strong>sich</strong> jetzt ohne Weiteres an die Einrichtungen <strong>der</strong> Gesundheitsversorgung<br />
wenden, wenn sie den Verdacht haben, <strong>sich</strong> infiziert zu haben. Früher<br />
hätten sie versucht, eine Behandlung zu vermeiden. Polizisten hätten an den Eingangstüren<br />
des Krankenhauses gestanden und die Patienten am Verlassen des<br />
Gebäudes gehin<strong>der</strong>t. Die Polizei wäre sogar zu den Betroffenen nach Hause gekommen.<br />
Wenn bei einem verheirateten Mann eine sexuell übertragbare Krankheit<br />
nachgewiesen wurde, brachte die Polizei seine Ehefrau mit Zwang zur Untersuchung<br />
und Behandlung in die Klinik.<br />
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