gesundheit ssysteme stellen sich der armut - World Health ...
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Dank Couverture maladie universelle werden die Ärmsten in Frankreich erreicht<br />
Zur Finanzierung des ergänzenden CMU-Krankenschutzes wurde ein Fonds<br />
eingerichtet. Dessen Gel<strong>der</strong> kommen vom Staat und von diversen Unternehmen<br />
(Ver<strong>sich</strong>erungen und Vereinigungen auf Gegenseitigkeit), die 1,75%<br />
ihres Umsatzes einzahlen. Im Jahr 2000 betrug das Krankenver<strong>sich</strong>erungsbudget<br />
1047 Mio. (911 Mio. US-$). Im Jahr 2002 soll es auf 1120 Mio.<br />
(975 Mio. US-$) steigen. Wählen die Ver<strong>sich</strong>erten die Erstver<strong>sich</strong>erer auch für<br />
ihre Zusatzver<strong>sich</strong>erung, werden ihre Kosten von diesem Fonds in voller Höhe<br />
erstattet. Wählt <strong>der</strong> Ver<strong>sich</strong>erte allerdings eine Vereinigung auf Gegenseitigkeit<br />
o<strong>der</strong> eine sonstige Kasse, wird <strong>der</strong>en Beitrag an den CMU-Fonds um 228,67<br />
(199 US-$) pro Person pro Jahr vermin<strong>der</strong>t. Dieser Betrag, <strong>der</strong> den durchschnittlichen<br />
Ausgaben <strong>der</strong> Zusatzver<strong>sich</strong>erer pro Person entsprechen soll,<br />
schließt die Verwaltungskosten dieser Institutionen für den Ver<strong>sich</strong>erten nicht<br />
mit ein. Nach Schätzungen müssen die durchschnittlichen Gesundheitsausgaben<br />
im Jahr 2001 auf ca. 244 bzw. 212 US-$ pro Person erhöht werden.<br />
Die Zusatzver<strong>sich</strong>erer for<strong>der</strong>n <strong>der</strong>zeit einen erhöhten Abschlag o<strong>der</strong> die volle<br />
Übernahme ihrer tatsächlichen Kosten wie bei den Erstver<strong>sich</strong>erern. „Es muss<br />
noch viel Arbeit an <strong>der</strong> Basis geleistet werden, damit alle Leute erreicht werden,<br />
die die CMU in Anspruch nehmen könnten, aber nicht davon wissen“, merkt<br />
Caniard an. „Diese Arbeit könnte von gemeinsam tätigen Gruppen in<br />
Zusammenarbeit mit Wohlfahrtsverbänden getan werden, würde aber zusätzliche<br />
Ressourcen erfor<strong>der</strong>n.“<br />
Eine kulturelle Wende?<br />
„Die Einführung <strong>der</strong> CMU stellt auf allen Ebenen eine kulturelle Wende dar“,<br />
merkt Marc Schlusselhuber an, <strong>der</strong> für die Gewährleistung einer medizinischen<br />
Versorgung beim Erstver<strong>sich</strong>erer Seine-Saint-Denise zuständige Direktor. In<br />
dieser beson<strong>der</strong>s von Armut betroffenen Gegend in <strong>der</strong> Nähe von Paris, wurde<br />
die Zahl potenzieller Leistungsempfänger einer CMU-Zusatzver<strong>sich</strong>erung<br />
anfänglich auf 200 000 geschätzt. Anfang des Jahres 2002 gab es 146 650<br />
Leistungsberechtigte, nachdem im Juni 2001 <strong>der</strong> Höchstwert von 177 000<br />
Personen erreicht worden war. In den ersten sechs Monaten <strong>der</strong> Neuregelung<br />
hatten <strong>sich</strong> 87 000 Personen gemeldet. Schlusselhuber berichtet:<br />
Für uns als regionale Krankenver<strong>sich</strong>erung bedeutete das neben administrativer<br />
Arbeit und <strong>der</strong> Anwendung mathematischer Formeln die Übernahme einer sozialen<br />
Aufgabe. Die Mitarbeiter mussten überzeugt werden, künftig eine Rolle bei <strong>der</strong><br />
Bewältigung von Armut zu spielen. Mit Inkrafttreten <strong>der</strong> Neuregelung wurden wir<br />
von Anträgen überschwemmt. Wir hatten nur wenige Monate Zeit zur Vorbereitung:<br />
130 Mitarbeiter wurden für diese Aufgabe eingeteilt und etwa 100 junge Leute<br />
hierfür neu eingestellt.<br />
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