gesundheit ssysteme stellen sich der armut - World Health ...
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Gesundheit<strong>ssysteme</strong> <strong>stellen</strong> <strong>sich</strong> <strong>der</strong> Armut<br />
dass er nun keine Belastung mehr für das Gesundheits- und Sozialsystem<br />
darstellt, son<strong>der</strong>n ein aktives Mitglied seiner Gemeinschaft ist. Außerdem<br />
kann er dem Heim helfen, das ihn vor <strong>der</strong> Perspektivlosigkeit eines <strong>sich</strong> verschlechternden<br />
Gesundheitszustandes und vor <strong>der</strong> Obdachlosigkeit bewahrt<br />
hat.<br />
Obdachlosigkeit in Polen und die Kosten einer Ausweitung<br />
des Anspruchs auf Gesundheitsversorgung<br />
Die Zahl <strong>der</strong> Obdachlosen in Polen wurde noch nicht genau ermittelt (eine<br />
Volkszählung findet 2003 statt), doch anhand <strong>der</strong> bei den Einwohnermeldeämtern<br />
gemeldeten Personen und <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Verzogenen, die <strong>sich</strong> nicht wie<strong>der</strong><br />
angemeldet haben, lässt <strong>sich</strong> ihre Zahl auf zwischen 300 000 und 350 000<br />
schätzen. Außerdem rechnet man nach Aussage von Dr. Kowalski mit weiteren<br />
50 000 illegalen Einwan<strong>der</strong>ern und auf <strong>der</strong> Durchreise befindlichen Auslän<strong>der</strong>n.<br />
24 Würden die jährlichen Ausgaben für die ärztliche Grundversorgung<br />
bei durchschnittlich 25 US-$ pro Person bleiben, beliefen <strong>sich</strong> die jährlichen<br />
Kosten bei einer Ausweitung <strong>der</strong> Grundversorgung auf alle Obdachlosen<br />
unabhängig von ihrem Meldestatus auf ca. 10 Millionen US-$. Das sind zwar<br />
nur Schätzungen, die aber doch vermuten lassen, dass eine Ausweitung <strong>der</strong><br />
<strong>gesundheit</strong>lichen Grundversorgung auf die Obdachlosen durchaus machbar ist.<br />
Gewonnene Erkenntnisse<br />
Die Palma-Initiative bietet Lösungen, die auch für an<strong>der</strong>e Gemeindezentren<br />
brauchbar sein könnten. Bisher hat jedoch nur die lokale Presse davon berichtet.<br />
Nur im Rahmen des „Gesunde Städte“-Projekts <strong>der</strong> WHO scheint es in Polen<br />
konkrete Kontakte zwischen Stadtbezirken zu geben, die einen Austausch von<br />
Erfahrungen erleichtern. Das Palma-Projekt war allen unbekannt, mit denen<br />
<strong>der</strong> Autor während seines Aufenthaltes in Warschau sprach, in einer Stadt, in<br />
<strong>der</strong> das Problem <strong>der</strong> Obdachlosigkeit offenkundig auch besteht.<br />
Es begann damit, dass jemand die Idee hatte, „Menschen zu helfen, wenn sie<br />
Hilfe brauchen“. Der nächste Schritt bestand darin, Ärzte dazu zu bringen,<br />
diese Arbeit zu übernehmen. Dr. Paschinskas anfängliches Wi<strong>der</strong>streben – weil<br />
sie <strong>sich</strong> von den Obdachlosen eingeschüchtert fühlte – verwandelte <strong>sich</strong> in ein<br />
freundschaftliches Verhältnis und berufliches Interesse an den Menschen, die sie<br />
in den Heimen betreut. Die Entwicklung solcher Fähigkeiten und eine unvoreingenommene<br />
Einstellung gegenüber Armen und Obdachlosen könnten ein<br />
erster Schritt zu ähnlichen Initiativen in an<strong>der</strong>en Orten sein. Die Wahl <strong>der</strong><br />
ersten Heime war kein Zufall: Zwei Heime wurden genommen, weil genügend<br />
24 Schätzungen erfolgten mit Unterstützung von Lucyna Nowak, Leiterin des staatlichen<br />
Statistikamtes. Polen hat 38,7 Mio. Einwohner (Stand: Dezember 2000. Quelle: The<br />
Economist Intelligence Unit).<br />
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