gesundheit ssysteme stellen sich der armut - World Health ...
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Gesundheit<strong>ssysteme</strong> <strong>stellen</strong> <strong>sich</strong> <strong>der</strong> Armut<br />
sie <strong>sich</strong> verpflichten, die vereinbarten Höchstgrenzen nicht zu überschreiten),<br />
nicht immer „mitspielen“. Einige von ihnen lehnen laut IGAS-Bericht die<br />
Behandlung von Patienten mit CMU-Ver<strong>sich</strong>erung ab, bestehen auf einer Vorauszahlung<br />
ihrer Kosten o<strong>der</strong> erheben zusätzliche Gebühren. Einer <strong>der</strong> angegebenen<br />
Hauptgründe ist, dass eine Auszahlung <strong>der</strong> Gel<strong>der</strong> so lange dauert.<br />
Diese Verzögerungen sind aber nicht üblich und betreffen im Wesentlichen<br />
Ärzte, die ihre Rechnungen mit regulärer Post anstatt auf elektronischem Wege<br />
schicken. An<strong>der</strong>e Ärzte, insbeson<strong>der</strong>e die Kieferchirurgen, akzeptieren die festgelegten<br />
Behandlungssätze nicht. Beispiele für abgelehnte Behandlungen sind<br />
jedoch relativ selten, und das CMU-System hat die Verwaltungsverfahren<br />
erheblich vereinfacht.<br />
Die Hauptkritik des CMU-Systems richtet <strong>sich</strong> jedoch gegen den sog.<br />
„Schwelleneffekt“. Personen, <strong>der</strong>en Einkommen die für die CMU geltenden<br />
Grenze auch nur um einen Euro übersteigt, befinden <strong>sich</strong> in <strong>der</strong> gleichen<br />
prekären Situation ohne Versorgungsanspruch wie vor <strong>der</strong> CMU-Einführung.<br />
Einige Personen, die Beihilfen erhalten, wie z. B. vereinzelte ältere Leute, die<br />
eine Mindestrente beziehen, o<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>te, die Zuschüsse erhalten, liegen<br />
mit ihrem Einkommen geringfügig über <strong>der</strong> Grenze, die ihnen Anspruch auf<br />
die CMU-Zusatzver<strong>sich</strong>erung gäbe. Verglichen mit den geschätzten<br />
Aufwendungen pro Person für die CMU-Zusatzver<strong>sich</strong>erung (238 bzw.<br />
207 US-$) ist <strong>der</strong> Beitragssatz einer Zusatzver<strong>sich</strong>erung bei vergleichbarer<br />
Ver<strong>sich</strong>erungssumme deutlich höher. Außerdem haben etliche Départements<br />
die Grenze für den Anspruch auf staatliche medizinische Hilfe höher angesetzt<br />
als die CMU. Theoretisch hieße das eine Verschlechterung durch die CMU,<br />
weil sie den Anspruch auf die staatliche medizinische Hilfe verhin<strong>der</strong>t. In <strong>der</strong><br />
Praxis verhin<strong>der</strong>te die Regierung durch Übergangslösungen, dass Personen mit<br />
Anspruch auf staatliche medizinische Hilfe plötzlich ohne diese zusätzliche<br />
Hilfe auskommen mussten. Für sie gilt die bisherige Regelung bis Ende 2001<br />
bzw. Anfang 2002. Hilfsmaßnahmen für eine ergänzende Krankenver<strong>sich</strong>erung,<br />
die für 2002 geplant sind, sollen ihre medizinische Versorgung weiterhin<br />
<strong>sich</strong>ern.<br />
Das ist die nächste Hürde, die das französische Gesundheitssystem im Umgang<br />
mit <strong>der</strong> Armut nehmen muss. Das CMU-System hat es ermöglicht, die Krankheitskosten<br />
eines Großteils <strong>der</strong> Armen zu decken. Die einzige noch nicht<br />
berück<strong>sich</strong>tigte Gruppe ist die von Personen mit einem Einkommen oberhalb<br />
<strong>der</strong> Grenze, bis zu <strong>der</strong> ein Anspruch auf CMU besteht.<br />
Vonseiten <strong>der</strong> humanitären Organisationen wird vorgeschlagen, dass einerseits<br />
die Einkommensgrenze für CMU angehoben und an<strong>der</strong>erseits eine<br />
regressive einkommensabhängige Unterstützung eingeführt wird, um Personen<br />
die Beitragszahlung für die Zusatzver<strong>sich</strong>erung zu erleichtern. „Wenn die<br />
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