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gesundheit ssysteme stellen sich der armut - World Health ...

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Medizinische Grundversorgung in Obdachlosenheimen von ¸ódê, Polen<br />

Besuches des Autors wohnten dort<br />

35 arbeitslose Obdachlose, von denen alle<br />

nur dank des Palma-Projekts ärztlich versorgt<br />

wurden.<br />

Dr. Paschinska betreut dieses und das zweite<br />

größere Heim, in dem die Hauptverwaltung<br />

liegt und das Essen zubereitet wird. Die<br />

Ärztin wird pro Sprechstunde von 20–30<br />

Patienten aufgesucht, die sie manchmal<br />

selbst behandelt o<strong>der</strong> an Fachärzte bzw.<br />

zwecks stationärer Behandlung in Krankenhäuser<br />

überweist.<br />

Wenn die Obdachlosen in die Heime<br />

kommen, sind ihre aufgrund ihrer Obdachlosigkeit<br />

typischen Beschwerden vorhersehbar:<br />

Geschwüre, insbeson<strong>der</strong>e an den<br />

Beinen, Herzkrankheiten, Flechten,<br />

Erfrierungen und Unterkühlung, Vitaminmangel,<br />

Dermatitis, Bluthochdruck, Krätze<br />

und Läuse. Es gibt jedoch auch Fälle von<br />

Tuberkulose und sonstigen Infektionskrankheiten.<br />

Das Heim ist „trocken“, d. h. es ist kein<br />

Alkohol erlaubt; Alkoholismus ist jedoch ein<br />

Problem, mit dem Dr. Paschinska zu tun<br />

hat. Es ist schwierig, Ursache und Wirkung<br />

auseinan<strong>der</strong> zu halten, wenn es um Obdachlosigkeit<br />

und Alkoholismus geht. Dr. Paschinska<br />

kommentiert die Lage wie folgt:<br />

Eine Entziehungskur erfolgt nur auf freiwilliger Basis, wenn <strong>sich</strong> die Patienten bereit<br />

erklären, eine Ambulanzklinik aufzusuchen. Manchmal ist Alkohol die Ursache,<br />

manchmal die Folgewirkung, aber fast immer ist eine Therapie notwendig. Wenn<br />

jemand Alkoholiker ist, kann ich ihn in eine Klinik zum Entzug schicken. Ein<br />

Problem ist nur: Scheint <strong>sich</strong> ein Patient zu erholen und findet eine Arbeitsstelle,<br />

dann gibt er das verdiente Geld oft wie<strong>der</strong> für Alkohol aus.<br />

Alkoholmissbrauch ist also ein Problem. Illegale Drogen o<strong>der</strong> sonstige Suchtmittel<br />

sind unter den Heimbewohnern dagegen eher selten, weil ihre Beschaffung<br />

für viele Obdachlose schon aus finanziellen Gründen nicht möglich ist.<br />

101<br />

Bewohner des St. Albert-Heims<br />

Dr. Paschinska und Jerzy Czapla

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