gesundheit ssysteme stellen sich der armut - World Health ...
gesundheit ssysteme stellen sich der armut - World Health ...
gesundheit ssysteme stellen sich der armut - World Health ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Gesundheit<strong>ssysteme</strong> <strong>stellen</strong> <strong>sich</strong> <strong>der</strong> Armut<br />
Meimanaliew erläutert, wie wichtig es ist, die Kommunalbehörden vom<br />
Reformbedarf zu überzeugen:<br />
Es ist äußerst wichtig, dass wir diese Reform den Kommunalbehörden schmackhaft<br />
machen. Der Erfolg unserer … Reformen hängt von den Beiträgen ab, die die<br />
kommunalen Verwaltungen in den Fonds für die Gesundheitsversorgung einzahlen,<br />
die von den Geschäfts<strong>stellen</strong> <strong>der</strong> Pflichtver<strong>sich</strong>erung auf <strong>der</strong> Ebene des Oblast<br />
verwaltet wird. Das Hauptproblem, dem wir uns im ersten Jahr nach <strong>der</strong> Einführung<br />
gegenüber sahen, war, dass einige Behörden weitaus weniger eingezahlt<br />
haben als geplant. Wir konnten sie jedoch dazu bringen, ihre Beiträge zu erhöhen<br />
und die Probleme wurden gelöst.<br />
Das Ministerium hat die Kommunalbehörden und die Zentralregierung in die<br />
konkrete Umsetzung seiner Informationskampagnen einbezogen, sodass das<br />
Konzept <strong>der</strong> Kostenbeteiligung weiterhin auf allen Ebenen im Bewusstsein bleibt<br />
und die entsprechende Unterstützung erfährt. Außerdem führt es intensive<br />
Verhandlungen mit den örtlichen Behörden über die Aufrechterhaltung des<br />
Finanzierungsniveaus.<br />
Doch gerade das Makromanagement bereitet Schüth vom Roten Kreuz Sorgen.<br />
Er sagt: „Ich habe gehört, dass … die Verwaltungen <strong>der</strong> Oblast die für die<br />
Krankenhäuser bestimmten Mittel zurückhalten, weil diese jetzt Geld von den<br />
Patienten bekommen. Das könnte natürlich den ganzen Erfolg <strong>der</strong> Idee gefährden.“<br />
Das für die Armen vorgesehene Finanzierungsniveau würde deutlich<br />
absinken. Ein Teil <strong>der</strong> Gesamteinnahmen muss jedoch bereitstehen, um ihnen<br />
eine kostenlose Versorgung zu <strong>sich</strong>ern. Es hatte zwar – beson<strong>der</strong>s im Oblast<br />
Tschui – den Versuch gegeben, diese Mittel zu reduzieren, doch letztlich konnte<br />
<strong>sich</strong> das Gesundheitsministerium durchsetzen. „Dieses Problem“, erläutert<br />
Joe Kutzin, „stellt für das kirgisische Modell jedoch weiterhin eine Gefahr dar<br />
und darf keinesfalls vernachlässigt werden.“<br />
Vor den Reformen flossen rund 25% <strong>der</strong> kommunalen Ausgaben in den<br />
Gesundheitssektor; das Gesundheitswesen stellte damit eine <strong>der</strong> wichtigsten<br />
finanziellen Verpflichtungen dar und war zugleich ein wichtiger hierarchischer<br />
Machtfaktor. Mit <strong>der</strong> Reform, die nur einen Finanzierungsträger vorsieht und<br />
die Kostenbeteiligung beinhaltet, werden die Kommunalbehörden gebeten,<br />
diese 25% weiterhin zu zahlen, zugleich aber Macht abzugeben. Das macht die<br />
Reform so schwierig.<br />
Schüth ist <strong>der</strong> Meinung, dass das fortgesetzte Vertrauen <strong>der</strong> Öffentlichkeit weitgehend<br />
über den künftigen Erfolg <strong>der</strong> Kostenbeteiligung entscheidet:<br />
92