1 - Georg-Simon-Ohm Hochschule Nürnberg

nehmen. Der Charaktu d'eu~Nohlfdhrtseinrichtung tritt daher, nach den jet geltenden
Rnldzauungm um lo reiner hervor, je weniger ihre Darbietungen den Beigelchmadi
des Rlmorens an Cich tragen, das den Empfänger fhon rein äufjerlich in den Augen
reiner Umgebung herabdrüdzt, während das Baouijtrein, durch rechtzeitige 'Fürforge aus
eigener Kraft Tich einen Rüdzhalt für den Fall der'noth gelhaffen zu haben, das gerammte
niueau' der unbemittelten Klaffen zu heben geeignet ik Dementrprechend Cehen
wir das ältere, noch uor wenigen Dezennien in Deutfchland uorherrrdzende Syftem des
Patriarchatismus auf dem gerammten Wohlfahrtsgebiete mehr und mehr durch das
Peftrelien uerdrängt, diejenigen, welchen die betreffenden Ginrichtungen zu (iute kommen
follen, felbft an ihrer Schaffung und Uerwaltung Theil nehmen zu laffen, fie zu einer
rationellen Selbfthülfe zu erziehen. Gegenüber den auf dem reinen Prinzip der Selbfthülfe
bafirenden Ueranltaltungen kommt den auf diefer Grundlage beruhenden Einribtungen
der Charakter als Wohlfahrtseinrichtungen immer noh iniofern zu, als Rngehörige
der belitjenden Klaffe - feien es die Arbeitgeber relbft, leien es in beftimmte Organirationsformen
zuiammengefafjte Kräfte - ihre Gefchaftserfahrung, ihren Kredit in den
Pienft der Sa&e Rellen, unter Umftänden auch direkt oder durch Uerzicht auf einen .
bei rein gefdzäftlichem Betriebe des Unternehmens möglichen Gewinn indirekt gewifre
materielle Opfer bringen. Dieler Auffalfung entCprecSiend, find wir berechtigt, au& die
genollenlchaftlidzen und gewerkrchafllichen BeCtrebungen in gewiffem Sinne zu den
Wohlfahrtseinrichtungen zu rechnen. .
aager der I\lohlfahrtseinri&tungen