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1 - Georg-Simon-Ohm Hochschule Nürnberg

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nach dielen Zahlen hat der Produktionswerth des deutlchen Bergbaus im Jahre t898 1<br />

mehr als 900 Millionen Mark betragen; der rafche Ruffchwung, der fich dank dem<br />

Schutje einer mächtigen, dem Frieden dienenden Regierung uollzogen hat, giebt der<br />

Hoffnung Raum, da@ dierer Werth der Bergbau-Erzeugnine an der Schwelle des neuen<br />

3ahrhunderts eine Milliarde erreicht haben wird. Das Schwergewicht des deutlchen Berg-<br />

baus beruht bei den oben beronders nachgewieienen Gewinnungen; die noch uerbleiben-<br />

den, insbelondere die mannigfachen Zweige des Erzbergbaus, umlchlieljen zum Theil<br />

rehr bedeutende Unternehmungen, ohne da8 gleichwohl hier auf Ci& noch eingegangen<br />

werden könnte.<br />

Mit mehr als uier Fünftel hat an dierem Werthe der Kohlenbergbau Antheil, und<br />

gegen drei 'Uiertel allein entfallen dauon auf die Steinkohlengewinnung. Allein I<br />

aus dem Ruhrgebiet' uon nur wenigen hundert Quadratkilometern ltammt Jahr<br />

aus, Jahr ein etwa die Hälfte der gerammten deutldzen Steinkohlenproduktion;<br />

es folgen an Bedeutung die Induhriegeblete uon Schlefien, an der Saar und bei<br />

Rachen, neben denen auch die Königreiche Sachfen und Bayern als Produktions-<br />

hätten zu nennen find.<br />

Die letjtgedaditen befiijen im Uerein mit dem Herzogthum Sachfen-Altenburg auch für<br />

den jüngeren Zweig der Kohlengewinnung, den Braunkohlenbergbau, erhebliche Be-<br />

deutung. Die umfangreichlte Förderung weift auch hier das Königreich Preuljen auf-<br />

Der Betrieb uornehmlidi in den Prouinzen Sachlen, Brandenburg wie am Rhein hat fidi<br />

gerade in jüngfter Zeit fehr entwidzelt. Urfprünglich ltand die Gewinnung uon Schweb<br />

kohle zu Zwecken der Paraffinherltellung in erCler Reihe, neuerdings ilt man allgemein<br />

dazu übergegangen, die auf den Rblaij in der nähe befchränkte Rohkohle durch Uerar-<br />

beitung zu Briketts uerrandfähiger zu machen.<br />

Rehnlibi hat man auch das früher minder uerwendbare gasarme Steinkohlengrus mit<br />

gutem Crfotge behandelt; die wibitiglte Weiteruerarbeitung aber der Steinkohle ilt die I<br />

zu Koks, der für uiele,Hüttenprozele nach dem gegenwärtigen Stande der Technik un- ,<br />

erfetjbar ift. Im Jahre 1898 wurden im Deutlchen Reiche mehr als 10 Millionen Tonnen I<br />

Koks erzeugt, dauon nahezu drei Uiertel im Ruhrreuier. Uornehmlich hier lind reit Rn-<br />

fang des uorigen Jahrzehnts mit der 'Kokserzeugung nebenbetriebe uerbunden, welche die ,<br />

Gewinnung uon Theer, Ammoniak und Benzol aus den Koksofengaren zum Ziel haben.<br />

Auf dierem (jebiete find die deutlchen Ergebnilre, die Fructit methodildzer Forichung,<br />

bahnbrechend geweren. Ebenro kann auch der deutrche Steinkohlenbergbau firh rühmen,<br />

in dem Ringen mit den feindlidien naturgewalten in erlter linie zu Itehe,n. Die den<br />

Steinkohlenablagerungen entltrömenden Gare, die Schlagwetter, find - insbelondere ver-<br />

eint mit Rufwirbelungen uon Kohlenltaub - ein todtbringender Feind des Bergmanns*<br />

Ihrer Bekämpfung lind eingehende Unterluchungen und fortgelebte praktifhe Uerr'de<br />

in den Königreichen Preuljen und Sachlen mit Bfolg gewidmet. Diele Unfälle rufen,<br />

weil fie häufig eine grörjere Zahl uon Menlchenleben gleichzeitig gefährden, die öffenk I<br />

lidie Rufmerklamkeit in befonderem Maalje wach; gleichwohl aber fordern fie weit I<br />

weniger Opfer als die Uerunglüdtungen durch unuermuthet hereinbrebiendes Geltein. In I<br />

allen Ländern mit ausgedehntem Bergbau lind faft die Hälfte aller tödtlichen 'Oet'un* I<br />

glüdiungen gerade auf diele Urfache mrüduufuhren. Unter der gemannten Aufmerk* I<br />

famkeit der gerammten Pergtedinik hat neuerdings die preuijifche Berguerwaltung wn0 I<br />

falfende Arbeiten behufs Einldzränkung dieler Unfälle angebahnt.<br />

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