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1 - Georg-Simon-Ohm Hochschule Nürnberg

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Stelle bildartiger Darltellungen wirklich dekoratiu ErFundenes, leicht umriffenes -Ritt<br />

firtes Ranken- und Blumentllerk mit eingeilreuten Figuren, Alles körperlos in hellen<br />

Lokalfarben, als wirkliches Flächendekor. . ,<br />

Die modernen Tapeten find durchaus in gleichem Geilte erfunden, Blatt- und Blumen-<br />

mufter, die fidi wenig bemerkbar madien und nur die Grundfarbe leicht beteben.<br />

Die Papiertapete begnügt fich damit, als bedrucktes Papier zu erfcheinen und will nidit<br />

Stoff oder leder nachahmen. Per Abfchlufj der Wände und Decken wird nicht mehr<br />

durch Stuckfriere, fondern durch gemalte oder gedruckte Borten bewirkt, neben dierer<br />

modernen Richtung nimmt die ältere Richtung mit ihren uielfach uortrefflichen leih-<br />

gen noch den uiel breiteren Plab ein.<br />

t<br />

Die Möbel erfahren in der oben bezeichneten Neife eine allmähliche Umänderung; weldie<br />

jebt allerdings nur erft uon befonders regfamen Kreifen aufgenommen ift und in 'den<br />

Bann altfürftlicher Palälte noch kaum Eintritt erhalten hat. Soweit man in den leijteren<br />

wder auch in konferuatiu uerharrenden Bütgerkreiren das Bedürfnifj nach einfachen' und<br />

glatten Möbeln uerlpürt, wendet man fich dem Cmpireftile, uornehmlich der englirchen<br />

für das Bürgerhaus beMmmten Form deslelben, zu. Die Uorlagenwerke uon Sheradon,<br />

Heppelwhite und Rdam aus dem Ende des 18. Jahrhunderts werden uiel benu$t. .'<br />

Aeltere Palärte bellimmter Periode uertangen naturgemäfj als Ergänzung Möbel in der<br />

Form jener Zeit, fo die Rokokomöbel für das Sditog in Berlin und etwas zurüdtliegend<br />

die Barodzmöbel für Cudwig 11. uon Bayern.<br />

Das eigentlich moderne Mobiliar kämpft im Sinne der amerikanifchen finrichtungen<br />

gegen das fefte Einbauen. Man uerbannt aus den Zimmern die hohen fchweren Schränke,<br />

die feftftehenden grofjen Diuans und die grogen fchwerbeweglichen Tifche. Man giebt<br />

den Sibmöbeln mannigfache, den Geftaltungen uerlhiedener Körper fich anfchmiegende<br />

Formen und hält Alles fo leicht, da@ man die Möbel je nach dem augenblicklichen Bedürhifj<br />

gt'uppiren kann. Pie Erfindung auf diefem Gebiete ill fo rege, da4 lle es zu<br />

feften Typen noch nicht gebracht hat. Da man die architektonifche Formenrptache ablehnt,<br />

fo kommt man entweder zu leicht gefchwungenen, dem Pflanzenwuchs entlehnten Umriffen<br />

oder auf rein konftruktiuem Wege zu zimmermannsartigen eckigen Gerüften.<br />

gebogene Möbel hat die Holzbehandlung des Schiffsbaues uielfach Motiue hergeben mi.irren+<br />

Die Schnitjerei tritt an diefen Möbeln zurüa, die Fläche wird allenfalls mit Ginla9en<br />

belebt. Uorzügliche tifchlerarbeit, die [ich in Berlin, Cöln, Nainz und anderen Orten<br />

aus alter Zeit erhalten hat, bildet für die modernen Erfindungen die wichtigfte Grundlage.<br />

Für billigere Möbel aus Fichtenholz iR nach englifchem Uorbilde farbiges Beiun,<br />

zum Theil mit Bemalung nach ländlichen Uorbildern, beliebt.<br />

Für Schlafzimmer, Kinderzimmer und Gartenzimmer finden .die glattend abwafbbarm<br />

Möbel mit abgerundeten Kanten immer geigende Aufnahme. Ueberhaupt geht das<br />

Bemeben dahin, für jede Form des Bedürfnilfcs eine bis in das KleinRe an9epaQte<br />

Form zu finden.. Hierin, und nicht in ornamentalen Zuthaten, roll fich das moderne<br />

künftlerifche Empfinden. ausfprechen. C I<br />

Das Kleing erä th in Holz, Elfenbein 'und 'uerujandtem Material ift du& da5 Zurühtreten<br />

der hiftorifien Multer zunächlt Itark beeintfächtigta Diei . hietfür arbeitenden<br />

Kräfte Randen der felbftändigen Erfindung fern; es beginnen jetjt einiellie aufi*ftIer*<br />

Ni. die plaftifdie KunR Holz und afenbein n< uerwtnden: Hieraus, wird uorausnmt*<br />

I ,<br />

tich das uerwandte Gewerbe- neue Kt'aft fchopfen,

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