1 - Georg-Simon-Ohm Hochschule Nürnberg

Fertfebung der Urmaalje des damaligen preuijiidien Maabfyftems in den dreiijiger Jahren
uor eine gröbere Aufgabe gertellt worden. Hatte die Mechanik rchon damals Gutes ge-
leiftet, lo wudifen ihre Ceirtungen in rehr bedeutender Weife, als mit der Einführung
des metrirdien Maatj - und GewiditsTyftems die n o rmal- Aichungs ko mmi rfion ihren
fegensreidien Einflug auf die Entwidtelung des Maaij- und Gewichtswefens begann.
Die zahlreidien Anregungen und 'Fingerzeige, welche die deutfdie Technik den Arbeiten
der normal - AichungskommiMon uerdankt, haben fie befähigt, bei der Einführung des
metrifchen Naafj- und Ijewiditsfyftems in Deutfdiland fowohl wie in auijerdeutrdien
Ländern in heruorragender Weife mitzuwirken. 6 wurde ihr Gelegenheit zum Bau
hinfter Komparatoren und Längentheilmafdiinen gegeben, zur Konftruktion genauer
Cängenmaafje, Endmaalje fowohl wie Stridimaafje, zur Herrtellung feinLPer Waagen
U. f. W., und die deutfche Nedianik hat hierbei uiel gelernt und uiel geleiftet. Die Ein-
riditungen des Bureau international des poids et mesures find zum nidit
unbedeutenden Theil aus deutfdien Werkftätten heruorgegangen. In heruorragender
Weife zeigt innerhalb der Hollektiuausftellung für Mechanik und Optik die b e fo n d er e
Rusfiellung der Kaiferlidten llormat-Ri&ungskommirrion die Cei-
Rungen Deutfdilands auf dem Gebiete der metrologifdien Inftrumente und Rpparate.
11. nach den Maagen, der unentbehrlichen Grundlage alles exakten 'Forichens, find die
a ft ro n o m i lchen Infirumente zunächlt zu erwähnen. Ihre Uorführung auf Ausfiel-
lungen wird immer darunter leiden, da@ die gröfjten und konbarrten Inltrumente, die
groben Refraktoren, nur unter ganz beronders günftigen Uerhältniffen ausgertellt werden
können. Die deutfdie Tedinik hat [ich bei dem Bau grober Refraktoren bisher @fi nur
im Auslande bethätigen können und hat hierbei einen nicht unbedeutenden Rntheil
gehabt; neuerdings ilt ihr Gelegenheit geboten worden, bei dem neuen groben Refraktor
in Potsdam, dem errten groijen für eine deutrche Sternwarte erbauten InTtrumente .Und
einem der gröijten Europas, eine Probe ihrer Leiltungsfähigkeit zu geben, und fie hat
diefe Probe glänzend beftanden. In der Hauptfache haben fich die deutrchen Mechaniker
mit dem Bau mittlerer und kleinererq aftronomifdier Inftrumente, mittlerer und kleine-
rer Refraktoren, Meridiankreife, 'Höhenkreife, Heliometer befaijt, und zwar mit dem Er-
folge, da8 Deutfdiland, was Feinheit und Uollkommenheit der einzelnen 'Inrtrumental-
einriditungen betrifft, die a1lgemeinR.e Anerkennung genieijt. - Ein wichtiger FortTdtritt
der neueren Zeit auf dem Gebiete der aftronomirchen Inftrumente bezieht n'i auf die
Herftellung a ftr ono mir& er 0 b j ek t iu e. Der erfie bahnbrechende Optiker auf
tuihtigen Ijebiete der Sdimelzung altronomirdzer Glärer war Frau n ho Per. nach feinem
frühen Tode trat ein langer Stillltand ein, und rditiefjtich war man bei groben aftro- '
nomirdien Ijläfern an der Grenze des Möglichen angekommen, wenigRens f0weit' es '
die KunR des Optikers betrifft. Uor etwa zwanzig Jahren knüpften ProL Rbbe und
Pr. Schott in Jena da an, wo Traun ho fer ftehen. geblieben war,' und es gelang
ihnen, die bisher gebräudilidien Kron- und Flintgläfer in ro yorz~glicher weife. herzu-
ftellen, da6 die chromatiildien Differenzen'der fphärifien Aberration nahezu aufgehoben
find. Hierdurdi haben einerfeits die optifhen Ggenrchaften der aftronomifdien Fern*
rohre. gewonnen, andererfeits haben die Jenaer Glaswerke eine folhi ~eiltun~sfähigkeit
erreidit, da8 die deutfchen Optiker nunmehr ihren Bedarf in Deutfdrland dedzen kön:
nen. - Eine weitere erfreuliche Uerbefferung eines unentbehrlihen Hülfsmittels der ~ ~ r o *
nomie haben die gib ellen erfahren.) 13 iR den Bemühungen ,der ~h~rikalifdi-rem-
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