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1 - Georg-Simon-Ohm Hochschule Nürnberg

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wurde, indem fie nämlich an zwei Fäden hing, die. [ich um einander zwirnten und<br />

dadurch die Waag in die Höhe hoben, führte Hentein den ganz neuen Liedanken ein,<br />

zum jeweiligen Zurückführen des Schwengels nach der Mitteltage die Kraft einer:Teder<br />

zu benutjen. Dadurch wurde die Uhr von der Richtung der Schwerkraft unabhängig<br />

und zugleich tragbar, indem auch die Gewichtchen unwandelbar an dem Schwengel<br />

befeftigt worden waren. Als Feder für die Bilanz, die nunmehr Unraft oder.Unruh<br />

genannt wurde; da der Uergleich mit der Waage nicht mehr pallen wollte, benubte<br />

Henlein ein kleines Bündel Schweinsborften; die Triebkraft ertheilte er der Uhr durch<br />

eine lchon vorher bei den Shttjuhren benutjt gewefene fpiralige Feder, die man jetjt<br />

Zugfeder nennt. Die tafchenuhren, die den Damen nürnberger Oerlein [wie im Worte<br />

Ormacher uon hora, die Stunde] erhielten, woraus man mitjuerRändlich ,,Eiertein",<br />

noch lpäter ,,EierG6 machte, wurden gleich von Anfang lehr hübrch, z. B. in Blenkhnitt I<br />

von gel&maliuioller Zeichnung, ausgeführt, Die uhrengelhichtli&e Sammlung. enthält ,<br />

mehrere ganz uorzügliche nürnberger Oerlein, wahrlcheinlich t 5 t 0 -t 520 angekrtigt;<br />

fie find alle noch ohne Minutenzeiger.<br />

Der Deutlche Uhrmacherbund hat in Ausficht genommen, Peter Henlein, dem Erfinder<br />

der Talchenuhr, in nürnberg als dem Schauplatj reiner Blüthezeit ein ehernes Denkmal<br />

zu errichten. ' Die nerhandlungen darüber find im beRen Gange; ein Thonmodell deslelben<br />

ift in der uhrengelchichtlichen Sammlung uorgefiihrt.<br />

Wahrend uon 1500 ab die tragbaren wie die Standuhren neben einander eine zunehmende<br />

Uerwendung fanden, wurden namentlich die grotjen Kirchenuhren in einer belonderen<br />

Richtung ausgebildet, nämlich lo, da6 man an ihnen allerlei Hatenderangaben und fodann<br />

bewegliche Figuren, fogenannte Mannleinlaufen, anbrachte. Das berühmtefie. uon<br />

uielen Beirpielen ift die wiederholt erneuerte StraQburger NünReruhr. Uniere W-<br />

Rellung führt auch eine an Figurenwerk und Zeitangaben reiche KunTtuhr Uor. -<br />

Mit dem Anfange des 17. Jahrhunderts Reigerten [ich mit einem Male die ~nf'prüime<br />

1<br />

der Rftronomen an die Seitmelf'. Das eben erfundene Fernrohr geftattete, die Stern7<br />

durhgänge wohl genau w beobachten, aber die Waaguhren waren nun. nir Bemmmung<br />

kleiner Zeiten N ungenau; die Stölje, mit denen die Schwünge der ljaag'endi9efl<br />

mu)ten, ltörten die Lileibiförmigkeit in kleineren Zeitablhnitten gar zu rehrr. man<br />

nahm deshalb auf den Sternwarten - es war die Zeit des Aufblühen5 der neueren<br />

~~onomie - das Pendel zu Hülfe, die Bleikugel am feinen Faden, den man auf<br />

Sekundenlchwingung bernerfen hatte. Der 'Beobachter rhaute durih das Fernrohr9<br />

rein Gehülfe zählte laut die Pendelldrwünge. Dieles Uerfahren regte bald den uunrnldi<br />

an, das Pendel felblt an die Stelle der uielhundertjährigen Waag zu leben. Zuerfi<br />

gelang dies Lialilei (1 6411, danach Huyghens (1 659). Oie beiden ~emmuhgsbaua~!~<br />

lind jetjt bekannt, aber ganz uerfdiieden, nicht, wie man lange geglaubt hat, die eine<br />

aus der anderen entwidtelt. Mit ihnen nun begann die Zeit der Pendeluhren und d?s<br />

~~rüditreten und allmähliche Uerrchwinden der Maaguhren. 1664 lion finden *lr<br />

in der Sechnica curiosa des Paters Schott nicht weniger als neun Pendelhvmungen9<br />

eine förmliche Fluth non Uorlchlägen, die jener, n

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