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1 - Georg-Simon-Ohm Hochschule Nürnberg

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C ~ ~ \ ~ ~ ~ ~<br />

Der grofjartige Rufiaiwung der rachiirchen MaTiineninduRrie iR aber erR , durch. die'<br />

Einführung der IXllRickerei im Jahre 1880 und das etwa um diefelbe Zeit erfundene<br />

1 I<br />

Retjuerfahren zur Erzeugung uon Spiljen erfolgt. . -<br />

Belchäftigte fich die IVa~chinenRidzerei des Wogtlandes uor 1880 ausrchliefjlich mit dem<br />

BeftiGsen feRer Stoffe, To war ihr durch die Einführung der Tüllftickerei ein neues4Gebiet<br />

eröffnet, auf welchem fi& die Intelligenz der Fabrikanten, Zeichner und ~ti&er<br />

auf's neue bethätigen konnte. Die genickte Tüllfpilje, die als ;,Point de Saxe" fich bald<br />

einen grofjen Ruf auf dem Weltmarkt errang', ift bis heute trolj der Schwankungen<br />

der Mode nie wieder uon der LiRe der Fabrikationsartiket geftrichen worden, Tie gielit<br />

an fich und in Werbindung mit der fpäter hinzugekommenen luft- oder Reblpi$e<br />

immer wieder Anregung zu. neuen und eigenartigen Erzeugnirien der Stickerei- ,<br />

Induftrie. C<br />

Die fogenannte Cuft- oder RGftiherei, d, h. die 'HerRellung einer Spilje auf der<br />

marchine mit baumwollenem Garn oder Seide auF einem firundRoff, der herausgeätjt<br />

wird, ro dafj nur die Sti&erei übrig bleibt, bildet neben der TüllRikerei gegen~ärtfg<br />

den Hauptartikel für die InduRrie des Wogtlandes. , $ +<br />

Diefe neue Technik ermöglicht eine 4tilgerechte und tadellofe Rusführung aller Rrten<br />

uon Spitjen.<br />

Die Ausfuhr der uogtländirchen Stickerei-Erzeugnirre war uor der Einführung der<br />

SpitjenRickerei ganz unerheblich; fie erftreckte Eich kaum auf den zwanzigRen Theil der<br />

gegenwärtigen Produktion. .Rbfaljgebiete ,waren uor . 1880 nur Oefterreich, - RuQtand,<br />

Dänemark und Schweden, während fich reit dierer Zeit die Ausfuhr hauptfächlich na$<br />

England, 'Frankreich und Rmerika richtet,<br />

Die Spachtel- und Tambur-Stickerei-lnduRrie hat ihren ~au~trilj in Sachlen und<br />

Württemberg (Rauensburg) ; dierelbe unterrheidet [ich gleich der Stickerei in Hand- und<br />

,<br />

Marchinenarbeit.<br />

.<br />

I, +* t<br />

Unter der eigenthümlichen Bezeichnung ,,Spachtel- oder Speichenarbeita iR jene Art-der<br />

technildion Rusführung zu uerRehen, bei welcher der die Zwioilchenräume eines geRiBten<br />

oder tamburirten Muiters bildende Grundftoff herausgefchnitten, der 2Ii1Tammenhalt'äes<br />

Ganzen aber vor dem Befticken mit fp eichenar t ig geiogenen und durdt die Stickerei<br />

feilgehaltenen, 'Faden gefibiert ilt: Piere Taden ,werden Spaditeln oder Spei$en 9$-.<br />

nannt. t , il' I<<br />

Die Handfpaditel- und Tamburindhitrie befdiaftigt Eich in der Hauptfache mit der<br />

HerRellung feinerer Konfektionsartikel, Uteiderberälje, Uinderiuiäfhe, Dehchen u,'R.'-ma,<br />

titährend die Marchinenarbeit das Hauptgewicht lauf die Fabrikation uon Gardinen, Stores,<br />

Bettdecken und anderer fiir die dekorative Rusitattung der Mohnräume berebin'eter Gegen-<br />

Rande legt. 1. < ' '. .<br />

Ueber den Zeitpunkt ders Einführung diefer Tedtnik in. Deutrchland kiinnen beftimmte ,'<br />

Rngaben nicht gemacht Werden; der Tambur- oder Kettenftich dürfte aber bereits um .<br />

das Ende des 18. Jahrhunderts von der BMölkerung des fäch[if&en Erqebirges er!flnf<br />

und gewerblich uerwerthet worden -fein, ' .. .<br />

Eine grö4ere Bedeutung für den Handel erlangte die Spachtel- und ~amburindu@~<br />

aber erR durch die Uerwendung der dreinadligen Cornely9fchen Ureisbogmaldiine waf*n<br />

die Uerfuche zur Herftellung von Ciitrdinen und ,Decken bis dahin an der ~onkunefiz~@s<br />

Auslandes gerdieitert, fo.. hat fich diefer Induftrienueig in Deutldiland gegenwart@@*

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