Schwarze Nebel
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Die Ereignisse in der Nacht vor dem Angriff<br />
Kein Dunst kam in dieser Nacht; der <strong>Nebel</strong> glitt von den<br />
Hügeln herab, doch er hing hinten unter den Bäumen und<br />
kroch nicht hinaus auf die Ebene. In der großen Halle des<br />
Rothgar ward ein gewaltiges Gelage abgehalten, und Buliwyf<br />
und alle seine Krieger beteiligten sich in großer Feierlaune.<br />
Zwei große gehörnte Schafe (Dahlmann (1924) schreibt, daß<br />
»bei feierlichen Anlassen Widder zum Steigern der Potenz<br />
verzehrt wurden, da das gehörnte männliche Tier dem<br />
weiblichen als überlegen galt« Tatsächlich trugen zu jener Zeit<br />
sowohl die Widder als auch die Mutterschafe Hörner) wurden<br />
geschlachtet und verspeist; ein jeglicher Mann trank riesige<br />
Mengen von Met; Buliwyf selbst ergötzte sich an einem halben<br />
Dutzend junger Sklavinnen und vielleicht auch mehr; doch<br />
trotz aller Witzeleien waren weder er noch seine Krieger<br />
wahrhaft fröhlich. Von Zeit zu Zeit sah ich sie zu den Tauen<br />
aus Robbenhaut und den Zwergendolchen schielen, welche an<br />
der Seite abgelegt waren.<br />
Nun schloß ich mich dem allgemeinen Zechen an, denn ich<br />
fühlte mich wie einer der Ihren, nachdem ich, wie es mir<br />
schien, viel Zeit in ihrer Gesellschaft zugebracht hatte.<br />
Tatsächlich fühlte ich mich in dieser Nacht, als wäre ich ein<br />
gebürtiger Nordmann.<br />
Herger, mächtig berauscht, erzählte mir bereitwillig von der<br />
Mutter der Wendol. Er sagte dies: »Die Mutter der Wendol ist<br />
sehr alt, und sie lebt in den Höhlen des Donners. Diese<br />
Donnerhöhlen liegen nicht weit von hier in den Felsenhängen<br />
der Klippen. Die Höhlen besitzen zwei Öffnungen, eine vom<br />
Land und eine weitere von der See. Doch der Eingang vom<br />
Land wird von den Wendol bewacht, welche ihre alte Mutter<br />
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