Schwarze Nebel
Schwarze Nebel
Schwarze Nebel
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Diese, so sagten sie, seien der Quell meiner Furcht. Doch sie<br />
erzählten die Geschichten bar eines Zeichens von Furcht, und<br />
von solchen Bestien sah ich nichts mit eigenen Augen.<br />
Eines Nachts vernahm ich ein Grollen, welches ich für Donner<br />
hinnahm, doch sie sagten, es sei das Knurren eines Drachens in<br />
dem Walde. Ich weiß nicht, was die Wahrheit ist, und berichte<br />
nur, was man mir gesagt. Die Nordlande sind kalt und feucht,<br />
und die Sonne ist selten zu sehen, denn der Himmel ist den<br />
ganzen Tag grau vor dichten Wolken. Die Menschen dieses<br />
Gebietes sind bleich wie Linnen, und ihr Haar ist sehr hell.<br />
Nach so vielen Tagen des Reisens sah ich keinerlei dunkle<br />
Menschen, und aufgrund meiner Haut und des dunklen Haares<br />
ward ich von den Bewohnern dieses Gebietes in der Tat<br />
bestaunt. Oftmals traten ein Landmann oder sein Weib oder<br />
seine Tochter vor, mich zu berühren mit streichelnder Geste;<br />
Herger lachte und sagte, sie suchten die Farbe fortzuwischen,<br />
mit welcher sie mein Fleisch bemalt wähnten. Sie sind<br />
unwissende Menschen bar jeder Kenntnis um die Weite der<br />
Welt. Oftmals fürchteten sie mich und wollten mir nicht nahe<br />
treten. An einem Orte - ich weiß den Namen nicht - schrie ein<br />
Kind vor Schrecken auf und rannte, sich an seine Mutter zu<br />
klammern, als es mich sah.<br />
Darob lachten die Krieger des Buliwyf mit großer Belustigung.<br />
Doch nun beobachtete ich dies: Im Verlaufe der Tage ließen<br />
die Krieger des Buliwyf vom Lachen ab und verfielen jeden<br />
Tag mehr in eine üble Laune. Herger sagte zu mir, daß sie ans<br />
Trinken dachten, welches sie seit vielen Tagen entbehrten.<br />
Bei jeglichem Gehöft oder jeglicher Behausung baten Buliwyf<br />
und seine Krieger um einen Trank, doch gab es an diesen<br />
armseligen Orten oftmals kein geistiges Getränk, und sie waren<br />
bitterlich enttäuscht, bis am Ende keine Spur Frohsinn mehr an<br />
ihnen war.<br />
Endlich erreichten wir eine Ortschaft, und dort fanden die<br />
Krieger zu trinken, und sämtliche Nordmänner wurden in<br />
einem Augenblicke berauscht, indem sie auf rohe Weise<br />
59