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Schwarze Nebel

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Gewänder zu ordnen. Nun wäre ich gewißlich ertappt worden,<br />

wären da nicht die nämlichen zahllosen Schlösser und Riegel<br />

gewesen, welche des Geizigen Zutritt zu seinem eigenen Heim<br />

erschwerten. Dennoch fand mich der Kaufmann ibn-Quarin in<br />

dem angrenzenden Räume, und er betrachtete mich mit<br />

Argwohn und fragte, weshalb ich mich dort befände und nicht<br />

im Hofe, wo es sich für einen Boten zu warten geziemte. Ich<br />

erwiderte, daß ich dürstete und darbte und Speise und Schatten<br />

gesucht hätte. Dies war eine armselige Lüge, und er glaubte sie<br />

nicht; er beklagte sich beim Kalifen, welcher, wie ich wußte,<br />

insgeheim Vergnügen empfand und sich doch zwang, vor der<br />

Öffentlichkeit eine strenge Miene zu wahren. Als daher der<br />

Herrscher der Saqaliba um eine Gesandtschaft des Kalifen<br />

ersuchte, drängte der nämliche gehässige ibn-Quarin, daß ich<br />

entsandt werden möge, und so widerfuhr es mir.<br />

In unserer Gesellschaft befand sich der Gesandte des Königs<br />

der Saqaliba, welcher Abdallah ibn-Bastu al-Hazari hieß, ein<br />

ermüdender und hochtrabender Mann, welcher übermäßig<br />

redete. Ferner waren da Takin al-Turki, Barsal-Saqlabi, beides<br />

Führer auf der Reise, und überdies ich. Wir führten Geschenke<br />

für den Herrscher, für sein Weib, seine Kinder und seine<br />

Befehlshaber mit uns. Des weiteren brachten wir bestimmte<br />

Arzneien, welche in die Obhut des Sausan al-Rasi übergeben<br />

worden waren. Dies war unsere Gruppe. So brachen wir am<br />

Donnerstag, dem elften Safar des Jahres 309 (21. Juni 921) aus<br />

der Stadt des Friedens (Bagdad) auf. Wir rasteten einen Tag in<br />

Nahrawan, und von dort zogen wir eilends weiter, bis wir al-<br />

Daskara erreichten, wo wir drei Tage rasteten. Darauf reisten<br />

wir geradewegs und ohne jede Verzögerung weiter, bis wir<br />

Hulwan erreichten. Dort hielten wir uns zwei Tage auf. Von<br />

dort zogen wir nach Qirmisin, wo wir zwei Tage verweilten.<br />

Darauf brachen wir auf und reisten, bis wir Hamadan<br />

erreichten, wo wir drei Tage verweilten. Darauf zogen wir<br />

weiter nach Sawa, wo wir zwei Tage verweilten. Von dort<br />

gelangten wir nach Ray, wo wir elf Tage verweilten,<br />

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