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Schwarze Nebel

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enennt vielerlei andere Gründe, und darauf fügt er hinzu:<br />

»Und überdies für das Fortweichen des Dunstes.«<br />

Nun dünkte es mich seltsam, wie solch ein starkes und<br />

kriegerisches Volk so furchtsam vor etwas sein kann, daß es<br />

Mangel an Furcht vorgibt; und von allen vernünftigen Gründen<br />

zur Furcht schienen nach meiner Denkweise Dunst und <strong>Nebel</strong><br />

über die Maßen unerklärlich. Ich sagte zu meinem<br />

Dolmetscher, daß ein Mann Wind oder tosende Sandstürme<br />

fürchten könnte, oder Wasserfluten oder das Beben der Erde,<br />

oder Donner und Blitz am Firmament, denn all dies könnte<br />

einem Mann Leid antun oder ihn töten oder seine Behausung<br />

zerstören. Doch ich sagte, daß <strong>Nebel</strong> oder Dunst keinerlei<br />

Bedrohung innewohne; in Wahrheit handle es sich um die<br />

allermindeste Art von unsteten Elementen.<br />

Der Dolmetscher antwortete mir, daß es mir am Glauben der<br />

Seefahrer gebreche. Er sagte, daß angelegentlich des<br />

Unbehagens in einer Umhüllung aus Dunst viele arabische<br />

Seefahrer den Nordmännern beipflichteten; überdies, so sagte<br />

er, sei allen Seeleuten bang vor jeglichem Dunst oder <strong>Nebel</strong>,<br />

weil solch ein Zustand die Fährnisse des Reisens auf dem<br />

Wasser erhöhe.<br />

Ich sagte, dies sei begreiflich, doch verstünde ich nicht den<br />

Grund für jegliche Furcht, wenn der Dunst über dem Lande<br />

liege und nicht auf dem Wasser. Darauf erwiderte der<br />

Dolmetscher: »Der <strong>Nebel</strong> wird allzeit gefürchtet, wann immer<br />

er kommt.« Und er sagte, daß es nach Ansicht der Nordmänner<br />

keinen Unterschied gebe, ob zu Lande oder zu Wasser.<br />

Und darauf sagte er zu mir, daß die Nordmänner den Dunst<br />

wahrhaft nicht sehr fürchteten. Überdies sagte der<br />

Dolmetscher, er als Mann, fürchte den Dunst nicht. Er sagte, es<br />

handle sich nur um eine mindere Angelegenheit von geringem<br />

Gewicht. Er sagte: »Es ist wie ein schwaches Reißen in einem<br />

steifen Gelenk, welches mit dem <strong>Nebel</strong> einhergehen mag, doch<br />

von keiner größeren Bedeutung.«<br />

Durch dieses erkannte ich, daß mein Dolmetscher, wie alle<br />

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