Schwarze Nebel
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Augen führen, in welchem Ausmaße Gesellschaften mit<br />
weitgehend voneinander abweichenden kulturellen<br />
Errungenschaften nebeneinander Bestand haben können:<br />
Derartige Gegensätze kommen zum Beispiel heute noch in<br />
Australien vor, wo sich Steinzeit und Atomzeitalter in<br />
unmittelbarer Nachbarschaft befinden. Daher brauchen wir uns<br />
bei der Interpretation der Beschreibungen des Ibn Fadlan nicht<br />
zu der Feststellung hinreißen lassen, es handle sich um<br />
überlebende Neandertaler, es sei denn, wir lassen uns von<br />
unserer Phantasie leiten.«<br />
Letzten Endes stolpert jedes Argument über die wohlbekannten<br />
Grenzen der wissenschaftlichen Methodik an sich. Der<br />
Physiker Gerhard Robbins stellt fest, daß »strenggenommen<br />
keine Hypothese oder Theorie jemals belegt werden kann. Sie<br />
kann nur widerlegt werden. Wenn wir sagen, wir glauben an<br />
eine Theorie, so meinen wir damit in Wirklichkeit, daß wir<br />
nicht fähig sind aufzuzeigen, daß die Theorie falsch ist - und<br />
nicht, daß wir fähig sind, ohne jeden Zweifel aufzuzeigen, daß<br />
eine Theorie richtig ist.<br />
Eine wissenschaftliche Theorie kann über Jahre, ja sogar<br />
Jahrzehnte Bestand haben, und zu ihrer Unterstützung können<br />
Hunderte erhärtender Beweise zusammengetragen werden.<br />
Doch eine Theorie ist stets angreifbar, und es bedarf nur einer<br />
einzigen widersprüchlichen Entdeckung, um die Hypothese<br />
über den Haufen zu werfen und nach einer neuen Theorie zu<br />
rufen. Man kann nie wissen, wann ein derartiger<br />
widersprüchlicher Beweis vorgebracht werden wird. Vielleicht<br />
geschieht dies schon morgen, vielleicht niemals. Doch die<br />
Geschichte der Wissenschaft ist voll der Trümmer gewaltiger<br />
Gedankengebäude, die aufgrund eines Zufalles oder einer<br />
Banalität zum Einsturz gebracht wurden.«<br />
Genau dies meinte Geoffrey Wrightwood, als er beim 7.<br />
Internationalen Symposium zur menschlichen Paläontologie<br />
1972 in Genf feststellte: »Alles, was ich brauche, ist ein<br />
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