Schwarze Nebel
Schwarze Nebel
Schwarze Nebel
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
nicht mit diesem Mann, denn er ist ein Fuchs und Ihr tragt<br />
Wunden.«<br />
Ich sagte zu ihm: »Wen kümmert das?«, und ich forderte den<br />
Sohn Wiglif, und dies auf der Stelle. Wiglif zog sein Schwert.<br />
Nun versetzte mir Herger hinterrücks einen mächtigen Tritt<br />
oder Hieb, und da ich auf dies nicht vorbereitet war, stürzte ich<br />
zu Boden; darauf ward Herger handgemein mit dem Sohn<br />
Wiglif. Ebenso ergriff der Herold die Waffen, und verschlagen<br />
bewegte er sich, getrieben vom Wunsche, hinter Herger zu<br />
stehen und ihm in den Rücken zu fallen. Diesen Herold tötete<br />
ich selbst, indem ich mein Schwert tief in seinen Bauch stieß,<br />
und der Herold schrie im Augenblick seiner Aufspießung. Der<br />
Sohn Wiglif vernahm dies, und obzwar er zuvor furchtlos<br />
gefochten, zeigte er nun große Furcht im Wettstreit mit Herger.<br />
Darauf geschah es, daß König Rothgar den Kampfeslärm<br />
vernahm; er begab sich einmal mehr in die große Halle und bat<br />
um ein Ablassen vom Streite. Darin waren seine Bemühungen<br />
fruchtlos. Herger war fest in seinem Entschlüsse. Wahrlich, ich<br />
sah ihn mit gespreizten Beinen über dem Leib des Buliwyf<br />
stehen und sein Schwert nach Wiglif schwingen, und Herger<br />
erschlug Wiglif, welcher auf die Tafel des Rothgar fiel und den<br />
Becher des Königs ergriff und zu seinen Lippen zog. Doch<br />
trifft es zu, daß er starb, ohne zu trinken, und so war die<br />
Angelegenheit beendet. Nun waren aus der Schar des Buliwyf,<br />
welche einst dreizehn an der Zahl waren, nur mehr vier<br />
verblieben. Ich befand mich unter ihnen, als wir Buliwyf unter<br />
einem hölzernen Dach aufbahrten und seinen Leib mit einem<br />
Becher Met in den Händen dort beließen. Darauf sagte Herger<br />
zu dem versammelten Volke: »Wer will mit diesem edlen<br />
Manne sterben?«, und eine Frau, eine Sklavin des Königs<br />
Rothgar, sagte, sie wolle mit Buliwyf sterben. Die üblichen<br />
Vorbereitungen der Nordmänner wurden darauf getroffen.<br />
Obwohl Ibn Fadlan nicht eigens auf die Zeitabläufe eingeht,<br />
verstrichen wahrscheinlich etliche Tage bis zur<br />
167