Ökotourismus zwischen Sein und Schein - Lateinamerika-Studien ...

Die Relevanz des von mir gewählten Themas spiegelt sich - wie ich meine -
auch darin wider, dass das Jahr 2002 von den Vereinten Nationen und der
„World Tourism Organisation (WTO)“ als „Internationales Jahr des
Ökotourismus“ deklariert wurde.
Im Rahmen dieses „Jahres des Ökotourismus“ sollen verschiedenste
Aktivitäten auf internationaler Ebene folgende Ergebnisse erreichen (Yunis
2001: 2):
• In der Öffentlichkeit ein größeres Bewusstsein dafür zu schaffen,
welchen Beitrag Ökotourismus für die Erhaltung von Natur- und
Kulturerbe in natürlichen und ländlichen Gegenden leisten kann.
• Methoden und Techniken für die Planung, das Management, die
Regulierung und die Überprüfung von Ökotourismus zu schaffen, um auf
lange Sicht Nachhaltigkeit zu gewährleisten.
• Den Austausch von erfolgreichen Erfahrungen im Bereich von
Ökotourismus zu forcieren.
• Möglichkeiten für effizientere Werbung und Marketing von
ökotouristischen Destinationen auf dem internationalen Markt.
Ziel dieses Ökotourismusjahres soll also „die internationale Verständigung
und Kooperation im Hinblick auf ein wachsendes Bewusstsein für den
Reichtum verschiedener Zivilisationen und Kulturen in Richtung eines
nachhaltigen Tourismus und Weltfriedens“ (Baumgartner 2001:5) sein.
Mit dieser Ausrufung zum „Internationalen Jahr des Ökotourismus“ wurde
jedoch auch Kritik laut seitens indigener Gemeinschaften und NGOs, welche
im Umwelt- und Menschenrechtsbereich tätig sind. Diese (vor allem im
Süden wirkenden) Gruppen beklagen die mangelnde Möglichkeit zur
Mitgestaltung der Inhalte und der Organisation des Ökotourismusjahres.
Beispielsweise wurde zu einem Vorbereitungstreffen nur eine NGO-
Vertreterin aus dem Süden eingeladen, welche aus finanziellen Gründen –
für Reise und Unterkunft hätte sie selbst aufkommen müssen – absagen
musste (Frei 2001:15).
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