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Ökotourismus zwischen Sein und Schein - Lateinamerika-Studien ...

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positive Neubewertung <strong>und</strong> Wiederbelebung. Im Zusammenhang mit der<br />

Angst vor dem Verlust der kulturellen Identität entstehen oft<br />

Gegenströmungen <strong>und</strong> Widerstandsbewegungen der Bereisten, die sogar in<br />

Extremfällen bis hin zur offenen Ablehnung des Fremdenverkehrs führen<br />

können, wie beispielsweise von islamischen F<strong>und</strong>amentalisten organisierte<br />

Attacken gegen Touristen in Ägypten (Vorlaufer 1996:203).<br />

Oft leistet auch der Staat einen Beitrag zur Sicherung des kulturellen Erbes<br />

wie man am Beispiel von Bali erkennen kann: „Im überwiegend islamischen<br />

Indonesien z.B. wurde die ansonsten realisierte Vereinheitlichung, die<br />

Indonesisierung des gesamten Schulwesens auf Bali nicht vollzogen, weil die<br />

religiös-kulturelle Sonderstellung der Insel auch <strong>und</strong> vor allem in ihrer<br />

Bedeutung als touristische Attraktivität anerkannt wurde.“ (Vorlaufer<br />

1996:203).<br />

Die Revitalisierung des kulturellen Erbes verläuft jedoch nicht immer nur<br />

positiv. Vorlaufer (1996:205) zeigt dies anhand des Beispiels der Masai in<br />

Kenya. Das Interesse der Touristen an diesem Hirtenvolk, das ohnehin<br />

schon einen sehr ausgeprägten Stolz auf die eigene Kultur aufweist, stärkt<br />

diesen Stolz noch mehr <strong>und</strong> führt zu einer „überkommenen Wirtschaftsweise<br />

mit der Folge u.a. einer ökologisch nicht angepassten Überstockung der<br />

Weiden“ (Vorlaufer 1996:205).<br />

In einem Beitrag auf einem in Indonesien stattgef<strong>und</strong>enen Kongress zum<br />

Thema „Universal Tourism: Enriching or Degrading Culture?“ stellt<br />

Hamengkubuwono folgendes fest:<br />

„The presence of tourism brings with it two seemingly contradictory<br />

consequences; enrichment of culture due to an increase in creativity, and<br />

the opposite – an erosion of culture through neglect of essential values. In<br />

facing negative effects of foreign influences, a potent cultural system firmly<br />

entrenched on the idyllic cultural heritage can act as filter, or even as a fort<br />

for the culture, acting to protect against erosion or degradation of sacred<br />

cultural values.” (Hamengkubuwono 1993:24)<br />

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