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Ökotourismus zwischen Sein und Schein - Lateinamerika-Studien ...

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Jedoch entstehen oft Konflikte mit den Menschen - meist Indigene - die<br />

diese Naturschutzgebiete traditionell bewohnen. Durch die Ziehung von<br />

neuen Grenzen für Nationalparke geraten Indigene in Schwierigkeiten mit<br />

dem Staat oder werden sogar vertrieben. Niekisch meint, dass es überaus<br />

wichtig ist die „Bedeutung indigener Territorien für die Erhaltung der<br />

Biodiversität zu erkennen <strong>und</strong> zu nutzen“ (1998:48).<br />

Im folgenden Zitat äußert ein Indigener Ecuadors seine Meinung über<br />

Nationalparks:<br />

„Ein Beispiel: In Ekuador existieren einige Nationalparks <strong>und</strong><br />

Naturschutzgebiete, welche gesetzlich definiert sind. Sobald jedoch auf<br />

diesen Gebieten Erdöl gef<strong>und</strong>en wird, sind die transnationalen<br />

Ölgesellschaften präsent. Andere, wirtschaftlich bedingte Gesetze treten in<br />

Kraft <strong>und</strong> heben den Umweltschutz auf; die Ausbeutung beginnt im<br />

‚nationalen Interesse’.“ (Vega 1994:147)<br />

Obwohl meiner Meinung nach die Errichtung von Nationalparks im Großen<br />

<strong>und</strong> Ganzen eine gute Einrichtung darstellt, so darf dies jedoch nicht auf<br />

Kosten von Menschen gehen, die in gerade diesem Gebiet leben, das als<br />

Nationalpark abgegrenzt werden soll.<br />

IV.6.2. Private Schutzgebiete<br />

Nicht nur Staaten sind daran interessiert, Schutzgebiete zu schaffen.<br />

Internationale Naturschutzorganisationen, Biologen <strong>und</strong> auch touristische<br />

Unternehmen kaufen zunehmend Land, um darauf private Schutzgebiete<br />

einzurichten. Dazu ist noch anzumerken, dass dies in der Touristikbranche<br />

zudem aus dem Interesse der Investitionsabsicherung heraus geschieht<br />

(Arbeitsgruppe <strong>Ökotourismus</strong> 1995:66).<br />

Als Beispiel für eine solches privates Schutzgebiet ist das aus einer<br />

Wohnkooperative von Ecuadorianern entstandene „Alandaluz“ zu nennen.<br />

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