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Ökotourismus zwischen Sein und Schein - Lateinamerika-Studien ...

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Menschen. Welche Tiere wo <strong>und</strong> wann leben <strong>und</strong> wie der Mensch dadurch<br />

lebt, bestimmen Klima <strong>und</strong> Boden. Jeder Lebensraum ist mit spezifischen<br />

<strong>und</strong> zahlreichen Lebewesen, die zu Lebensgemeinschaften verb<strong>und</strong>en sind,<br />

ausgestattet. Der Autor meint, den besten Zugang zu Natur erhält man durch<br />

Zahlen, um eine gewisse Objektivität zu ermöglichen <strong>und</strong> das Thema<br />

erschöpfend zu behandeln.<br />

„Weltweit gibt es annähernd 260.000 Arten von Blütenpflanzen, 50.000<br />

Moose <strong>und</strong> Pilze, einige Millionen Tierarten, davon allein 1,5 Millionen<br />

Käfer. Österreich kennt 2873 Farn- <strong>und</strong> Blütenpflanzen, 957 Moose, ca.<br />

1500 Pilze <strong>und</strong> ungefähr 30.000 Tierarten. Diese Spezies sind in ca. 600<br />

bis 700 unterschiedlichen Lebensgemeinschaften zusammengeschlossen,<br />

eingenischt in die verschiedensten Lebensräume (...). Entscheidend sind<br />

diese Zahlen, wenn wir von Natur sprechen. Sie sind das Resultat einer<br />

Jahrmillionen alten Entwicklung, das Erbe unvorstellbarer Zeitdimensionen<br />

<strong>und</strong> als solche zu bewerten.“ (Grabherr 1992:63-64)<br />

Meines Erachtens liefern diese Zahlen eine gute Vorraussetzung, um einen<br />

ersten Einblick von der unvorstellbaren Reichweite <strong>und</strong> Vernetzung innerhalb<br />

der Natur zu erlangen.<br />

Sowohl im gesellschaftlichen Umgang mit „Natur“ als auch im Tourismus ist<br />

oft nicht klar, was genau unter dem vielgebrauchten Begriff zu verstehen ist<br />

(Weichbold 1998:63).<br />

Weichbold charakterisiert den Begriff „Natur“ anhand von zwei Dimensionen:<br />

• Naturalistisch versus kulturalistisch:<br />

Natur gilt (nach Aristoteles) als Gegensatz zur gesellschaftlich-kulturellen<br />

Welt, was sich in Redewendungen wie „unberührte Natur“ oder „Eingriff in die<br />

Natur“ zeigt. Diese Position ist jedoch nicht haltbar, denn zum einen ist der<br />

Mensch Teil der Natur <strong>und</strong> zum anderen ist „eine Grenze <strong>zwischen</strong> einem<br />

gesellschaftlich-kulturellen Einflussbereich <strong>und</strong> einem ‚natürlichen’, also<br />

unbeeinflussten Bereich angesichts der Allgegenwart menschlicher Eingriffe<br />

nicht ziehbar“ (Weichbold 1998:66). Natur wird jeweils gesellschaftlich<br />

definiert. Im Diskurs um den Begriff Natur wird das Wort „naturalistisch“<br />

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