Ökotourismus zwischen Sein und Schein - Lateinamerika-Studien ...

diese Abhängigkeit schon bei der Planung touristischer Projekte und geht bis
hin zur Errichtung und dem Betrieb solcher Anlagen. Um der internationalen
Konkurrenz standhalten zu können, müssen die Preise äußerst günstig und
knapp kalkuliert werden, was dazu führt, dass sich die Zielregionen den
Preisvorstellungen der internationalen Veranstalter fügen müssen und somit
hauptsächlich „die ausländischen Touristikbetriebe am Dritte-Welt-Tourismus
verdienen“ (Steinkellner 1997:275).
Die Hauptursachen einer problematischen Tourismusentwicklung sind nach
Meinung von Vielhaber (1998:59-60):
• Zunächst ist ein „Mengenproblem“ vorhanden: Man hat sich zu wenige
Gedanken darüber gemacht, wie viele Touristen eine Kultur und deren
Umwelt ohne Schäden vertragen kann.
• Die Einstellung, dass Reisen als selbstverständliches Verbrauchsgut
für eine große Anzahl von Menschen gesehen wird.
• Die einseitige Konzentrierung auf den ökonomischen Nutzen von
Tourismus.
• Der Bevölkerung wird die Möglichkeit an der Partizipation nur
unzureichend gewährleistet.
• Die Touristen verfügen über zu wenig Informationen über die
Alltagsrealität in den Zielregionen.
• Die Tourismusplanung, Produktentwicklung und Angebotsgestaltung
sollte sich an Kriterien sozialer und ökologischer Verträglichkeit
orientieren.
• Fehlende Verantwortung für touristische Fehlentscheidungen.
Meiner Meinung nach sind zwei Faktoren wichtig, damit der Tourismus in
Entwicklungsländern sozial- und umweltverträglicher abläuft: Verständnis
und Verzicht. Wenn sich westliche Touristen vor Antritt ihrer Reise vermehrt
über die Zielregion und die Kultur der dort lebenden Menschen informieren
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