Ökotourismus zwischen Sein und Schein - Lateinamerika-Studien ...

126
Abschließend lässt sich feststellen, dass alle positiven Aspekte rund um
Vilcabamba für die touristische Werbung genützt werden. Das stabile Klima,
das Phänomen der Langlebigkeit erstaunlich vieler Bewohner des Ortes, die
schöne Landschaft rund um das Tal, der angrenzende, mit Artenreichtum
gesegnete Podocarpus Nationalpark - all diese positiven Tatsachen werden
für die jeweilige Form des Tourismusangebotes herangezogen und
verwertet.
Meiner Meinung nach entsprechen die in den Prospekten der vier
ausgewählten Tourismusanbietern angepriesenen Angebote und Aktivitäten
im Großen und Ganzen der Wahrheit. Ich habe mich in den drei oben
angeführten Herbergen einquartiert und darüber hinaus eine Tour mit dem
„Centro Ecuestre“ mitgemacht. Ich meine jedoch, dass es zwischen dem,
was in den jeweiligen Prospekten versprochen wird und dem, was tatsächlich
geboten wird, keine nennenswerten Diskrepanzen gibt.
VI.3. Entwicklung des Tourismus in Vilcabamba
In den 1950er Jahren erschienen in diversen Fachzeitschriften Artikel 20 über
geographische Regionen, deren Bewohner durch sehr hohes Alter und die
Seltenheit von Herzerkrankungen auffielen. Neben den Orten Hunza in
Pakistan und Abkhasia in Georgien rückte erstmals Vilcabamba in den
Mittelpunkt des Interesses der Wissenschaft.
In der Folge begaben sich zahlreiche Wissenschaftler und Journalisten nach
Vilcabamba, um Forschungen durchzuführen, für Reportagen zu
recherchieren und um die „Quelle der ewigen Jugend“ aufzuspüren (Consejo
Provincial de Loja 1999:68).
20 Ich beziehe mich hier auf folgende Artikel (Consejo Provincial de Loja 1999:68):
- Dr. Eugene Payne (1955): „Islas de Inmunidad“ publiziert in der Zeitschrift „Selecciones“
(Readers Digest)
- Albert Krammer (1959): „Aquella Cierta Cosa de Loja“ publiziert in der Zeitschrift
„Prevention“