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Ökotourismus zwischen Sein und Schein - Lateinamerika-Studien ...

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„Verantwortung für einen umwelt- <strong>und</strong> sozialverträglichen Tourismus zu<br />

übernehmen, kann auch heißen, freiwillig Verzicht zu üben. Es ist ebenso<br />

ökonomisch wie moralisch, auf touristische Investitionen zu verzichten <strong>und</strong><br />

freiwillig die Urlaubskontingente in bestimmten Gebieten nicht mehr zu<br />

steigern, wenn das für Bevölkerung <strong>und</strong> Umwelt erträgliche Maß erreicht<br />

oder gar überschritten ist.“ (Opaschowski 1999:208)<br />

„Carrying Capacity“ bietet also einen Weg an, die Intensität der Nutzung <strong>und</strong><br />

das Managements eines Gebietes in Verbindung zu bringen. Dieses Konzept<br />

ist aufgr<strong>und</strong> seiner Einfachheit sehr attraktiv, es ist jedoch schwierig, es als<br />

Gr<strong>und</strong>lage für ein Management-System im Tourismus einzuführen<br />

(Farrell/Runyan 1991:31).<br />

Als vorbildliches Beispiel für einen nachhaltigen <strong>und</strong> umweltverträglichen<br />

Tourismus ist das Königreich Bhutan zu nennen. Hier wurde die Zahl der<br />

Touristen 11 auf maximal 2000 beschränkt, außerdem sind nur geführte<br />

Gruppenreisen erlaubt. Aufgr<strong>und</strong> dieser zahlenmäßigen Begrenzung sind<br />

keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt aufgetreten (Arbeitsgruppe<br />

<strong>Ökotourismus</strong> 1995:68).<br />

IV.6. <strong>Ökotourismus</strong> <strong>und</strong>/in Schutzgebiete/n<br />

Laut Liste der Vereinten Nationen sind 1,8% der Erdoberfläche als<br />

Naturschutzgebiete deklariert. Diese sehr kleine Zahl macht deutlich, dass<br />

die Natur allein durch diese Schutzgebiete - von denen manche in Realität<br />

nur auf dem Papier 12 existieren - nicht gerettet werden kann. Jedoch bieten<br />

diese Schutzgebiete oft als letztes Fleckchen unberührter Natur wichtige<br />

Rückzugsmöglichkeiten für bedrohte Tierarten (Niekisch 1998:47).<br />

11 In Bhutan herrscht vorwiegend Kulturtourismus vor, diese Prinzipien lassen sich jedoch<br />

auch auf <strong>Ökotourismus</strong> übertragen (Arbeitsgruppe <strong>Ökotourismus</strong> 1995:68).<br />

12 Solche Schutzgebiete, die zwar rechtlich eingerichtet wurden, jedoch aufgr<strong>und</strong> fehlender<br />

Mittel für Personal <strong>und</strong> laufende Kosten nur dem Namen nach existieren, werden auch<br />

„paper parks“ genannt (Arbeitsgruppe <strong>Ökotourismus</strong> 1995:91).<br />

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