Ökotourismus zwischen Sein und Schein - Lateinamerika-Studien ...
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Abschließend lässt sich also feststellen, dass auf den ersten Anblick zwei so<br />
verschiedene Bereiche bei näherem Betrachten doch einige Parallelen<br />
aufweisen.<br />
II.3. Tourismus in Entwicklungsländern<br />
Entwicklungsländer bieten all das, was sich der westliche Tourist im Urlaub<br />
wünscht: warmes Klima, beeindruckende Naturlandschaften <strong>und</strong> „exotische“<br />
Kulturen. Durch die schlechte wirtschaftliche Lage (Massenarbeitslosigkeit,<br />
Verschuldung, Bevölkerungsexplosion) in den Entwicklungsländern werden<br />
selbige dazu gezwungen „alle verfügbaren Ressourcen zur<br />
Überlebenssicherung einzusetzen“, wozu auch der Tourismus gehört<br />
(Vorlaufer 1996:1). Entwicklungsländer sehen einen Ausweg aus ihrer<br />
schlechten wirtschaftlichen Situation in der steigenden Nachfrage am<br />
Ferntourismus.<br />
Oberste Ziele für den Fremdenverkehr in den nationalen Entwicklungsplänen<br />
– wie Vorlaufer (1996:2) betont - sind vor allem wirtschaftlicher Art: die<br />
Erhöhung der Deviseneinnahmen, die Schaffung von Arbeitsplätzen <strong>und</strong> die<br />
Steigerung des Einkommens. Nicht-ökonomische Ziele wie Sozial- <strong>und</strong><br />
Umweltverträglichkeit rücken in den Hintergr<strong>und</strong>.<br />
„In Anbetracht ihrer bedrückenden wirtschaftlichen Lage sind die<br />
Fernreiseländer jedoch bereit, die sozio-kulturellen <strong>und</strong> ökologischen<br />
Negativwirkungen des Tourismus hinzunehmen, zumal sie hoffen, dass<br />
mögliche Negativeffekte durch den wirtschaftlichen Nutzen kompensiert<br />
werden. Zudem erwarten viele Länder, daß mit Einnahmen aus dem<br />
Fremdenverkehr Maßnahmen z.B. zur Sicherung kultureller Identität <strong>und</strong><br />
ökologischer Stabilität finanziert werden können (z.B. Bildungswesen,<br />
Denkmal- <strong>und</strong> Naturschutz).“ (Vorlaufer 1996:3)<br />
Der Aufbau einer Touristikwirtschaft in Dritte-Welt-Ländern bringt darüber<br />
hinaus noch mit sich, dass die Zielregionen zunehmend in ausländische<br />
Abhängigkeit geraten. Wie Steinkellner (1992:272-276) feststellt, beginnt<br />
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