Ökotourismus zwischen Sein und Schein - Lateinamerika-Studien ...

„Ein neuartiger Zug des Umweltbewusstseins der letzten Jahrzehnte
besteht jedoch darin, dass unsichtbare, mit den Sinnen zunächst nicht
wahrzunehmende Gefahren im Zentrum stehen, von deren Realität man
sich erst durch Wissenschaft überzeugen kann: die Radioaktivität, die
Risiken der Gentechnik, die Veränderung des Klimas durch die CO2-
Emissionen.“ (Radkau 2000:307)
Das Risiko der Kernenergie ging am meisten bei der Katastrophe von
Tschernobyl unter die Haut, welche eine sehr sichtbare Seite hatte.
In der Wissenschaft wurde das Wort „Ökologie“ 1866 von Ernst Haeckel
geprägt. Jedoch das, was innerhalb der Wissenschaft als „Ökologie“
existierte, war ein Seitenzweig der Biologie, der nicht sehr viel öffentliches
Interesse genoss. Erst mit der Formulierung des „Ökosystem“ – Konzeptes
im Jahre 1935 wurde die Ökologie zu einer exakt quantifizierbaren
Wissenschaft.
Heute - wie auch im 18. und 19. Jahrhundert - erhält die Erforschung
anthropogener Umweltschäden ihre Impulse aus der praktischen Erfahrung
und den in Praxisfeldern entwickelten Interessen (Radkau 2000:306-313).
Abschließend möchte ich einige markante Punkte der Umweltpolitik auflisten
(Opaschowski 1999:24-26):
• 1957 Wasserhaushaltsgesetz
• 1959 Atomgesetz
• 1970 Umweltsofortprogramm
• 1977 Entstehung von „grünen“ politischen Gruppen
• 1986 Weltweite Proteste gegen Kernkraftwerke
• 1992 UNO-Umweltkonferenz in Rio de Janeiro/Brasilien:
Verabschiedung der Rio-Deklaration (Agenda 21)
37