Ökotourismus zwischen Sein und Schein - Lateinamerika-Studien ...
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liegt die Faszination der Mobilität: Durch sie ist es möglich, der eigenen Zeit<br />
<strong>und</strong> Umwelt zu entfliehen.<br />
„Zeit <strong>und</strong> Raum werden scheinbar aufgehoben – durch Mobilität. Mobilität<br />
ist zur Chiffre für die menschlichen Träume <strong>und</strong> Wunschbilder vom<br />
schöneren Leben geworden. Sie steigert die Freude am Leben <strong>und</strong> hält<br />
auch innerlich mobil. Mobilität sagt etwas darüber aus, was uns bewegt<br />
<strong>und</strong> wie wir uns bewegen.“ (Opaschowski 1999:42)<br />
Die Schaffung von Monostrukturen, immer größer werdende Entfernungen<br />
<strong>zwischen</strong> Arbeitsplatz, Wohnung <strong>und</strong> Einkaufsmöglichkeiten <strong>und</strong> die<br />
Zunahme des Freizeit- <strong>und</strong> Urlaubsverkehrs haben - wie Opaschowski<br />
feststellt - Mobilität zu einem Massenphänomen werden lassen, an dem<br />
in<strong>zwischen</strong> alle sozialen Schichten teilnehmen. Allen Anzeichen nach fördert<br />
das künftige Erlebniszeitalter die Mobilität noch mehr. Die Freizeitmobilität<br />
würde dann zu einem Symbol für eine attraktive Erlebniswelt <strong>zwischen</strong><br />
Flucht- <strong>und</strong> Fortbewegung (Opaschowski 1999:63).<br />
III.2.2. Das Verhältnis von Tourismus <strong>und</strong> Umwelt<br />
Der Autor Karl Tempel (1997:9-15) bringt das Reiseverhalten unserer<br />
„umweltbewussten“ Gesellschaft mit folgenden Worten auf den Punkt:<br />
„Alle wollen zurück zur Natur, aber keiner zu Fuß, <strong>und</strong> das immer öfter.“<br />
(Tempel 1997:10)<br />
Im Verhältnis von Umwelt <strong>und</strong> Tourismus sind durchaus widersprüchliche<br />
Tendenzen zu entdecken. Auf der einen Seite spielt der Umweltaspekt für die<br />
Konsumenten eine wichtige Rolle, mehr Naturnähe im Urlaub wird<br />
erwünscht. Aber andererseits klaffen das Umweltbewusstsein <strong>und</strong> die<br />
tatsächliche Bereitschaft zu umweltbewusstem Handeln weit auseinander.<br />
Die Konsumenten wünschen sich zwar eine intakte Umwelt, aber dafür<br />
zahlen wollen sie nicht. Ebenso ökologisch bedenklich ist der Trend zu<br />
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