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Ökotourismus zwischen Sein und Schein - Lateinamerika-Studien ...

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So habe ich mich während meines Aufenthaltes in Vilcabamba mehr auf<br />

<strong>Ökotourismus</strong>anbieter konzentriert <strong>und</strong> nicht so stark den Schwerpunkt auf<br />

den Podocarpus Nationalpark gelegt. Ich habe zu erfahren versucht, wie sich<br />

die verschiedenen <strong>Ökotourismus</strong>anbieter vermarkten, was sie unter dem<br />

<strong>Ökotourismus</strong>-Konzept verstehen. Ferner wollte ich wissen, ob es für<br />

Tourismusanbieter zu erfüllende Kriterien gibt, um von sich behaupten zu<br />

können, dass sie wirklich <strong>Ökotourismus</strong> betreiben. In letzter Zeit ist die<br />

Vorsilbe „öko“ in Mode gekommen <strong>und</strong> wird von vielen Reisebüros<br />

verwendet, um Werbung zu machen <strong>und</strong> das Gewissen der Touristen zu<br />

beruhigen, aber oftmals stecken nur kommerzielle Zwecke dahinter.<br />

Außerdem möchte ich die in Vilcabamba gesammelten Werbeprospekte <strong>und</strong><br />

Flyer von Tourismusanbietern dahingehend analysieren, wie sie Natur<br />

darstellen <strong>und</strong> damit werben. Dieser Aspekt war ebenfalls in meinem ersten<br />

Forschungsplan nicht vorhanden.<br />

Feldforschung ist also auch ein Prozess, der in vielerlei Hinsicht Flexibilität<br />

erfordert. Oftmals kann man seine Feldforschung aufgr<strong>und</strong> politischer<br />

Spannungen vor Ort nicht so durchführen wie geplant, ein anderes Mal kann<br />

es vorkommen, dass man einfach zu wenig Material zu den geplanten<br />

Forschungsfragen erheben kann. In solchen Fällen muss man so flexibel<br />

sein, dass man in letzter Sek<strong>und</strong>e umdisponieren kann um trotz<br />

unvorhersehbarer Gegebenheiten noch das Bestmögliche aus der<br />

Feldforschung machen zu können.<br />

Fernerhin ist es mir schwer gefallen, als „Forscherin“ akzeptiert zu werden in<br />

einem Ort, in dem ein ständiges Kommen <strong>und</strong> Gehen von Touristen herrscht.<br />

Es wurde zwar akzeptiert, dass ich eine Studentin bin, die eine Forschung<br />

durchführt, aber in erster Linie hat man mich trotzdem als Touristin<br />

betrachtet, die wie alle anderen nur für eine begrenzte Zeit bleibt.<br />

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