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Ökotourismus zwischen Sein und Schein - Lateinamerika-Studien ...

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II.2.2. Der Ethnologe als Tourist<br />

Die Ethnologie trägt zur Tourismusforschung vor allem durch <strong>Studien</strong>, in<br />

denen unter anderem analysiert wird <strong>und</strong> wurde, inwiefern Tourismus sozio-<br />

kulturelle Veränderungen verursacht, bei. Darüber hinaus wurden Kategorien<br />

für die verschiedenen Arten von Tourismus je nach Verhalten <strong>und</strong><br />

Motivationen der Touristen aufgestellt.<br />

Nun stellt sich für Malcolm Crick in seinem Artikel „The Anthropologist as<br />

Tourist: an Identity in Question“ (1995:205-223) – auf welchen ich mich hier<br />

im weiteren Verlauf beziehen werde – folgende Frage: „In what ways is the<br />

anthropologist studying tourism like or unlike the tourists being studied?“<br />

(1995:205).<br />

Crick stellt fest, dass man Ethnologen <strong>und</strong> Touristen als „entfernte<br />

Verwandte“ bezeichnen könnte. Die letzten Jahre hindurch wurde zwar die<br />

Anmerkung, dass Ethnologen <strong>und</strong> Touristen einige Gemeinsamkeiten<br />

aufweisen, von Ethnologen zur Kenntnis genommen, jedoch wollten die<br />

meisten Ethnologen allem Anschein nach einen solchen Vergleich<br />

vermeiden.<br />

Obwohl sich die ethnologische Feldforschung durch Dauer <strong>und</strong> Intensität des<br />

Aufenthaltes von touristischen Aktivitäten unterscheidet, ist es<br />

augenscheinlich, dass fast überall wo Ethnologen forschen, auch Touristen<br />

anwesend sind <strong>und</strong> überdies der Ethnologe meist von der lokalen<br />

Bevölkerung als solcher klassifiziert wird.<br />

Trotzdem wurde von Ethnologen lange die Anwesenheit von Reisenden in<br />

ihren <strong>Studien</strong> ignoriert.<br />

Haben Ethnologen die Touristen einfach übersehen, weil sie sie nicht als<br />

„anders“ definiert haben, da diese ja größtenteils aus derselben Gesellschaft<br />

stammen? Oder haben Wissenschaftler Schwierigkeiten damit, Freizeit,<br />

Vergnügen, etc. als seriöses Forschungsthema zu betrachten?<br />

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