Ökotourismus zwischen Sein und Schein - Lateinamerika-Studien ...

Zunächst soll aber die Methode der Feldforschung näher erläutert werden.
V.1. Feldforschung als zentrale Methode der Sozial- und
Kulturanthropologie
„Feldforschung“ ist der Inbegriff der Ethnologie schlechthin und stellt eine
Standardmethode der Datenerhebung in unserer Disziplin dar. Eine
Feldforschung stellt für jeden, der sich darauf einlässt, eine einschneidende
biographische Erfahrung und eine Infragestellung des eigenen kulturellen
Wissens dar. Der Forscher begibt sich in ein ihm oft völlig fremdes „Feld“ und
muss dort vieles von Grund auf neu erlernen und ebenso Bereitschaft dazu
aufbringen, Vorurteile abzuwerfen und eigene Gewissheiten in Frage zu
stellen.
Für meinen Studienabschluss - das Verfassen einer Diplomarbeit - habe ich
mich dazu entschlossen, selbst eine Feldforschung durchzuführen. Ich wollte
endlich einmal selbst erleben, wovon ich schon so oft während meines
Studiums in Vorlesungen, Seminaren, usw. gehört hatte.
V.1.1. Die teilnehmende Beobachtung
Die teilnehmende Beobachtung stellt eine Methode dar, die es ermöglicht,
effizient zu Daten zu gelangen. Es ist jedoch nicht immer einfach zu
unterscheiden, was nun wirklich beobachtenswert ist.
Worauf soll man sich konzentrieren in einem umfangreichen Handlungsfeld,
das eine Fülle von Informationen bietet? Wie bemerkt man, ob man etwas
Wichtiges übersehen hat? Wie sind die beobachteten Vorgänge zu
interpretieren?
Die wichtigsten Merkmale einer teilnehmenden Beobachtung laut Fischer
(1988:75) sind, dass der Forscher mindestens ein Jahr in der zu
erforschenden Gesellschaft verbringt, dort am alltäglichen Leben der
Menschen teilnimmt, versucht sich zu integrieren, die Sprache zu erlernen
und die spezifischen Handlungsmuster zu verstehen. Der Feldforscher macht
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