Ökotourismus zwischen Sein und Schein - Lateinamerika-Studien ...
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Aber auch namhafte internationale Organisationen, die sich im Bereich<br />
Umweltschutz engagieren, schneiden im Interview schlecht ab:<br />
„Der WWF unterstützt die Idee einer Einrichtung von Naturparks, ohne die<br />
darin lebenden Menschen ihrer Ursprünglichkeit zu belassen. Es geht<br />
allgemein darum, der westlichen Erholungs-Kultur, die immer mehr Geld<br />
<strong>und</strong> vor allem Zeit hat, neue, noch exotischere Reiseziele zu erschließen<br />
<strong>und</strong> Geschäfte zu machen. (...) Der WWF-International unterstützt jegliche<br />
Versuche zum Schutz der Regenwälder, also auch den Tourismus; diese<br />
Organisation hat allerdings Schutz nie als einen dynamischen Prozess<br />
gesehen <strong>und</strong> das ist der entscheidende Fehler.“ (Rozas-Campos. In: Euler<br />
1988:235,238)<br />
Diese Aussagen eines direkt Betroffenen machen klar, dass dieser Tausch<br />
von Schulden gegen Natur nur auf den ersten Blick als eine ideale Lösung<br />
angesehen werden kann. Bei näherem Betrachten erkennt man, dass<br />
Banken aus solchen Übereinkommen Profit schlagen <strong>und</strong><br />
Umweltschutzorganisationen bei solchen Verträgen zu sehr auf<br />
Schutzmaßnahmen der Natur achten, nicht aber auf die Menschen, die in<br />
dieser Natur leben - jedoch „nur mit <strong>und</strong> durch die Bewohner der Wälder ist<br />
diese so wichtige topographische Region [der tropischen Regenwälder] zu<br />
retten“ (Euler 1988:233).<br />
Während in Kapitel II <strong>und</strong> III aufgezeigt wurde, welche negativen sozialen<br />
<strong>und</strong> ökologischen Auswirkungen Tourismus mit sich bringen kann, beleuchtet<br />
das nächste Kapitel eine sozial- <strong>und</strong> umweltverträgliche Form des Reisens,<br />
nämlich <strong>Ökotourismus</strong>.<br />
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