Ökotourismus zwischen Sein und Schein - Lateinamerika-Studien ...
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„Auf der höchsten Ebene liegt das Problem der Anwendung von<br />
Wissenschaft nicht nur im Abwenden von Nachteilen, sondern in der<br />
Frage, was ‚Wissenschaft’ selbst eigentlich soll. Soll sie nur formal<br />
bestimmt werden als Ansammlung von Wissen, als Befolgung bestimmter<br />
methodischer Regeln? Oder soll Wissenschaft letztlich zu etwas dienen?<br />
Wenn dies Zielsetzung ist, dann kann der Nutzen der Ethnographie auch<br />
bei anderen als den Untersuchten liegen, kann auch die Klärung scheinbar<br />
rein theoretischer Probleme im Zusammenhang einer solchen<br />
Wissenschaftsauffassung im ‚Anwendungsbereich’ liegen.“ (Fischer<br />
1998:87)<br />
Der Autor kommt zu dem Schluss, dass nicht jede Einzelforschung sofortige<br />
Anwendung zum Ziel haben muss. Ein wichtiger Punkt ist auch die<br />
Ehrlichkeit, mit der die Zielsetzung im Einzelfall mit der Zielsetzung in der<br />
Wissenschaftsauffassung verb<strong>und</strong>en wird.<br />
„Und im ethischen Bereich liegt auch die Frage, ob die eigene Ausbildung,<br />
die eigenen Kenntnisse <strong>und</strong> Fähigkeiten <strong>und</strong> der augenblickliche Stand der<br />
Forschung in einem bestimmten Problembereich es wirklich erlauben,<br />
Hinweise, Ratschläge zu geben oder gar einzugreifen, selbst wenn der<br />
Wissenschaftler dazu aufgefordert wird. Etwas zu wollen heißt noch nicht,<br />
es zu können.“(Fischer 1998:87)<br />
Um nochmals auf die zuvor genannten Forderungen an eine Feldforschung<br />
zurückzukommen, muss ich zugeben, dass meine eigene Feldforschung in<br />
vielen Punkten nicht diesen Forderungen entspricht.<br />
Ich war nur knapp drei Monate im Feld, habe die Ergebnisse meiner<br />
Feldforschung noch nicht im Land selbst veröffentlicht <strong>und</strong> ebenso wenig<br />
folgte meine Forschung dem Auftrag einer einheimischen Gruppe oder<br />
Institution. Überdies möchte ich die gewonnen Daten zum Verfassen meiner<br />
Diplomarbeit verwenden. Natürlich habe ich mir – besonders nach dem<br />
Lesen dieses Beitrags von Buchwald <strong>und</strong> Dilger – Gedanken darüber<br />
gemacht, wie eine Feldforschung „richtig“ ablaufen sollte.<br />
Aber da es für Studenten der Ethnologie keine „Bedienungsanleitung“ für<br />
eine Feldforschung gibt, die vorzeigt, wie man Punkt für Punkt handeln soll,<br />
ist es schwierig, sich auf eine Feldforschung vorzubereiten. Man kann sich<br />
an Erfahrungsberichten bereits durchgeführter Feldforschungen orientieren<br />
<strong>und</strong> sich somit einen ersten Einblick verschaffen. Jedoch meine ich, dass<br />
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