Ökotourismus zwischen Sein und Schein - Lateinamerika-Studien ...
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durchgeführt werden. Ich persönlich werde meine Diplomarbeit in der<br />
deutschen Sprache verfassen, was den obigen Forderungen nicht entspricht.<br />
Die Idee, dass einheimische Gruppen oder Organisationen die<br />
Forschungsauftraggeber sein sollten, erachte ich als sehr gut. Diese Idee<br />
verfolgt auch die „Aktions-Ethnologie“, wie Fischer anmerkt:<br />
„Vor allem kann seine Formulierung [die des zu untersuchenden Problems]<br />
gar nicht vom Untersuchenden, sondern von den Untersuchten stammen.<br />
Dies, wenn Feldforschung die Form der ‚Aktions-Ethnologie’ annimmt.“<br />
(Fischer 1998:79)<br />
Der Ethnologe wird im Verlauf seiner Forschung sicherlich des öfteren<br />
gefragt werden, was die Untersuchten denn eigentlich von seiner<br />
Untersuchung haben. Daraus resultiert für den Autor Hans Fischer<br />
(1998:86ff) die Frage, wem die Wissenschaft dienen soll. Dieses Problem der<br />
Anwendbarkeit von Forschungsergebnissen oder die Nützlichkeit des<br />
Forschungsaufenthaltes weist eine Reihe unterschiedlicher Ebenen auf.<br />
In diesem Kontext taucht die Frage auf, wem im Speziellen die Forschung<br />
nutzen soll, wenn sie auf allen Ebenen nicht durchführbar ist.<br />
Soll sie einer kleinen Gruppe dienen, mit welcher der Forscher in engerem<br />
Kontakt steht? Was wenn aber dadurch ein Interessenkonflikt mit einer<br />
anderen Gruppe entsteht? Oder spielt eine höhere Ebene wie der jeweilige<br />
Staat eine Rolle?<br />
Die Frage nach der Beziehung zum Staat ist in dem Sinne entscheidend,<br />
dass der Feldforscher oftmals eine Genehmigung benötigt, um sein<br />
Forschungsvorhaben realisieren zu können. Ein anderes Problem, das bei<br />
jeder Forschung auftaucht, ist das ethische Verhalten des Forschers (siehe<br />
auch V.1.3.). Dies bedeutet auf der unteren Ebene, dass die Teilnehmer auf<br />
keinen Fall zu Schaden kommen oder ausgenützt werden dürfen.<br />
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