Ökotourismus zwischen Sein und Schein - Lateinamerika-Studien ...

würden, könnte die Zahl von Missverständnissen und Fehlverhalten im
sozialen Interaktionsbereich vermindert werden.
Ebenso wichtig ist der Verzicht auf den gewohnten westlichen Komfort in den
Urlaubsgebieten. Touristen sollten sich im Klaren sein, dass ihr „normaler“
Lebensstil von der Zielregion nicht verkraftet wird.
„Vor allem der Fünf-Sterne-Tourismus in Entwicklungsländern zerstört
nicht nur das Lebensgefühl der Bewohner, sondern auch ihre natürlichen
Lebensgrundlagen (insbesondere Wasservorräte).“ (Opaschowski
1999:140)
Wenn die Touristen über die Lage der Ressourcen (Wasser, Energie, etc.)
am Zielort informiert und deshalb beispielsweise anstatt zu baden duschen
würden, wäre das schon ein erster Schritt hin zu einer Verbesserung. Vielen
Reisenden ist wahrscheinlich gar nicht klar, welche tiefgreifende
Konsequenzen ihr Verhalten mit sich bringt.
Ethnologen könnten einen wesentlichen Beitrag zur „Tourismuserziehung“
beitragen, wie es Smith formuliert:
„Areal specialists could perform a real service for both hosts and guests by
preparing short popularly worded but accurate ethnographies of various
cultures, to be sold in souvenir shops. (…) Many travelers genuinely want
information concerning local history and culture but rarely find it in a
convenient form. If the pamphlet also contained even a few paragraphs
concerning the local stresses of tourism, greater understanding should
prevail.” (Smith 1980:29)
Der nachfolgende Text einer Informationsbroschüre des „Studienkreis für
Tourismus und Entwicklung“ greift auf ironische Weise die
Verantwortungslosigkeit und Unachtsamkeit sowohl von Tourismusanbietern
als auch von Touristen auf:
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