Ökotourismus zwischen Sein und Schein - Lateinamerika-Studien ...

II. Tourismus und Ethnologie
Im folgenden Kapitel möchte ich mich mit der Tourismusforschung in der
Ethnologie beschäftigen. Reisen erfreut sich heute in unserer westlichen
Welt großer Beliebtheit und es stellt eher die Ausnahme dar, dass jemand im
Urlaub nicht verreist. Der Tourismus hat mittlerweile die letzten Bastionen der
Menschheit erreicht. Verschiedenste Motivationen verleiten die Menschen
dazu, aus ihrer gewohnten Umgebung für eine bestimmte Zeit auszubrechen:
Entspannung, Abwechslung von der alltäglichen Routine, Interesse an
fremden Kulturen, etc. Wie sich nun Touristen in der „Fremde“ verhalten und
wie Ethnologen verschiedenste Phänomene rund um die Beziehung
zwischen „Gast“ und „Gastgeber“ zu erforschen versuchen, erläutere ich an
dieser Stelle.
II.1. Grundlegendes zum Begriff „Tourismus“
II.1.1. Definition von „Tourismus“
Ein so komplexes Phänomen wie Tourismus begrifflich klar abzugrenzen ist
ein schwieriges Unterfangen. In einem allgemeinen Lexikon findet man
zunächst folgende Definition unter dem Eintrag „Fremdenverkehr“:
„Reiseverkehr und vorübergehender Aufenthalt an fremden Orten zur
Erholung, aus beruflichen u.a. Gründen (für manche Länder wichtige
Devisenquelle). Meist wird er von F.-Verbänden und F.-Vereinen durch F.-
Werbung gefördert.“ (Brockhaus 1993:285)
Valene Smith, deren Buch „Hosts and Guests“ (1989) einen wichtigen
Beitrag in der ethnologischen Tourismusforschung darstellt, umschreibt
Tourismus folgendermaßen:
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