Ökotourismus zwischen Sein und Schein - Lateinamerika-Studien ...
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An dieser Stelle kommt der <strong>Ökotourismus</strong> ins Spiel. Dieser soll von seinem<br />
Konzept her eine Stabilisierung von Naturschutzvorhaben bewirken - somit<br />
sind <strong>Ökotourismus</strong> <strong>und</strong> Naturschutz zwei Bereiche, die in gegenseitiger<br />
Wechselwirkung zueinander stehen (Arbeitsgruppe <strong>Ökotourismus</strong> 1995:174).<br />
Um die Chancen für den <strong>Ökotourismus</strong> zu fördern <strong>und</strong> negative<br />
Auswirkungen zu minimieren, ist ein kooperatives<br />
Schutzgebietsmanagement - wie es die Arbeitsgruppe <strong>Ökotourismus</strong>(1995:8-<br />
9) nennt - notwendig.<br />
Ziel dieses kooperativen Schutzgebietsmanagements ist es, eine Vernetzung<br />
<strong>zwischen</strong> den verschiedenen am Naturschutz <strong>und</strong> <strong>Ökotourismus</strong><br />
Teilhabenden <strong>und</strong> auch den davon betroffenen Akteuren zu schaffen.<br />
Staatliche Stellen (zuständig für rechtliche <strong>und</strong> planerische Maßnahmen),<br />
lokale Dorfgemeinschaften (als selbstständige Unternehmer oder als<br />
Interessensvertretung), private Touristikanbieter (Vermittlung von<br />
professionellem Know-How) <strong>und</strong> Nicht-Regierungsorganisationen (fungieren<br />
als Mittler <strong>und</strong> betreiben Öffentlichkeitsarbeit) sollen in Form von Komitees<br />
oder eines r<strong>und</strong>en Tisches miteinander kooperieren (ebd.).<br />
Als Möglichkeiten für die Finanzierung von Schutzgebieten zählen die<br />
Einhebung von Eintrittsgebühren, Einkünfte aus Konzessionen <strong>und</strong> Lizenzen<br />
sowie aus Unterkünften <strong>und</strong> gastronomischen Unternehmen (Arbeitsgruppe<br />
<strong>Ökotourismus</strong> 1995:79).<br />
Die tatsächlichen Kosten <strong>und</strong> Nutzen von Schutzgebiets-Tourismus ist<br />
bislang in wenigen Fällen genau kalkuliert worden. Welchen Nutzen<br />
Tourismus in Schutzgebieten bringen kann, möchte ich anhand folgenden<br />
Beispiels illustrieren:<br />
„So wurde beispielsweise für Kenyas Amboseli Nationalpark der Versuch<br />
unternommen, den Wert von Löwen <strong>und</strong> Elefanten als touristische Objekte<br />
zu berechnen. Danach hat ein einzelner Löwe über einen Zeitraum von 15<br />
Jahren einen Wert von 515.000 US $, wenn er von Safari-Touristen<br />
fotografiert wird. Im Vergleich dazu liegt sein Wert als Jagdtrophäe<br />
ausländischer Jäger bei 8.500 US $. Am ‚unergiebigsten’ ist er als Beute<br />
einheimischer Wilderer, die für eine gegerbte Löwenhaut nur etwa 1.000<br />
US $ erhalten. (...) Rechnet man den touristischen Gesamtwert des Parks<br />
auf seine Fläche um, so ergibt sich eine Zahl von 40 US $ pro Hektar<br />
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