Ökotourismus zwischen Sein und Schein - Lateinamerika-Studien ...

man im Falle eines so vielschichtigen Komplexes wie einer Feldforschung
dem Lernprozess vertrauen muss, frei nach dem Motto „learning by doing“.
Was aber nicht heißen soll, dass man sich auf eine Feldforschung gar nicht
vorbereiten und sich einfach ins „Abenteuer“ stürzen soll. Wenn man sich in
das ausgewählte Thema, in theoretische Fragen der Feldforschung und in
Literatur über das jeweilige Land einliest und sich bewußt ist, dass man bei
der Durchführung einer Feldforschung flexibel sein muss, sind gute
Vorraussetzungen für das Gelingen eines solchen Vorhabens gegeben.
V.1.5. Reflexion über meine Feldforschung
Feldforschung ist meiner Meinung nach ein wichtiger Lernprozess, auf den
man sich als Ethnologe einlassen sollte. Erst wenn man die Erfahrung einer
Feldforschung selbst gemacht hat, wird einem klar, wie man die in der
Theorie der Feldforschung gängigen Methoden zur Anwendung bringt oder
bringen hätte sollen.
Ich möchte hier nicht den Anspruch erheben, dass meine Feldforschung so
perfekt gelungen ist und große Weisheiten von mir geben. Vielmehr ist mir
durch diese Feldforschung bewusst geworden, dass man aus Fehlern sehr
viel lernt. Dies war meine erste Feldforschung und ich habe sicher eine
Menge von Fehlern gemacht, aber die Reflexion darüber bietet meines
Erachtens eine gute Grundvoraussetzung für eine nächste Forschung.
In vielen Feldforschungsberichten liest man, wie wichtig es ist, ein
Feldtagebuch zu führen. Ich habe mir das immer sehr einfach vorgestellt, als
es jedoch an der Zeit war mit den ersten Eintragungen vor Ort zu beginnen,
war es auf einmal doch nicht so simpel. Mir war des öfteren nicht ganz klar,
was nun wichtig und eine Eintragung wert ist und was nicht. Deshalb war ich
eher nachlässig mit meinen Feldnotizen und auf diese Weise sind sicher
einige wertvolle Informationen, die ich beim Verfassen meiner Diplomarbeit
gebrauchen hätte können, verlorengegangen.
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