Ökotourismus zwischen Sein und Schein - Lateinamerika-Studien ...

weil Zoos beispielsweise ein großes Potential aufweisen, den Besuchern ein
besseres Umweltverständnis zu vermitteln.
5. Wissenschaftstourismus
Wissenschaftliche Museen und dort stattfindende Ausstellungen sind
Publikumsmagneten und können dabei auch umweltpädagogisch wirken.
„Wer bisher glaubte, Ökotourismus könne nur für eine kleine Gruppe von
Reisenden im fernen Dschungel unter großen Strapazen realisiert werden,
der wird die Idee von Ökotourismus in einem Museum besonders
befremdlich finden. Aber wenn das Ziel ist, Umweltbildung auf Reisen für
möglichst viele Menschen anzubieten, dann sollte man sich dieser
Vorstellung nicht verschließen.“ (Viegas 1998:29)
Mir erscheint es auch befremdlich, dass ein Zoobesuch oder ein
Museumsbesuch als ökotouristisches Angebot eingestuft wird. Viegas
definiert Ökotourismus nur nach der umweltpädagogischen Komponente,
was meiner Meinung nach zu eng gefasst ist. Sicherlich macht
Umwelterziehung auch einen wichtigen Teil des Ökotourismus aus, jedoch
darf man dabei nicht andere wichtige Kriterien wie die Partizipation der
lokalen Bevölkerung, das Beitragen zu Umweltschutzvorhaben und die
Sozial- und Umweltverträglichkeit gänzlich außer Acht lassen.
IV.3. Differenzierung von Ökotouristen
Einen Ökotouristen kann man generell als überdurchschnittlich gebildet,
umweltbewusst, erlebnisorientiert und ausgabefreudig umschreiben. Der
Ökotourist stellt hohe Ansprüche bezüglich Naturnähe, Erlebnisintensität und
Informationsgehalt während der Reise, jedoch seine Ansprüche hinsichtlich
Komfort und Infrastruktur sind niedrig und er ist auch bereit, sich auf lokale
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